Schuppenflechte (Psoriasis) auf der Kopfhaut |
Schuppenflechte auf der Kopfhaut oder auch Psoriasis capitis ist eine chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung, die sich durch schuppige sowie rissige Hautplaques äußert. Weitere Symptome sind häufig ein starker Juckreiz, unangenehme Spannungsgefühle und nicht selten eine psychische Belastung. In einigen Fällen kann sich die Krankheit sogar auf die Gelenke auswirken. In diesem Blogartikel befassen wir uns mit der Psoriasis auf der Kopfhaut, erörtern die Ursachen und zeigen mögliche Behandlungsansätze der Erkrankung. Ebenso erhältst du Tipps für die Pflege dieses anspruchsvollen Körperareals.
Eine Entstehung bzw. ein Ausbruch der Erkrankung geht auf eine genetische Veranlagung der/des Betroffenen zurück. Eine Psoriasis kann daher in jeder Lebensphase entstehen. Oft begünstigen gewisse Triggerfaktoren neue Schübe oder können bereits bestehende Entzündungen verschlimmern. Diese sind häufig1:
- Medikamente (insbesondere Betablocker, Lithium, Antimalariamittel und bestimmte Schmerzmittel (NSAR))
- Stress und psychische Belastung
- Alkohol- und Nikotinkonsum2
- Hautverletzungen und mechanische Reize1
Psoriasis capitis äußert sich durch klar abgegrenzte, gerötete Hautareale mit silbrig-glänzenden Schuppen. Diese Plaques können Juckreiz und Spannungsgefühle verursachen. In manchen Fällen kommt es zu Haarausfall, wenn die Haarfollikel betroffen sind. Die Symptome beeinträchtigen oft das Wohlbefinden der Betroffenen.
Das DERMASENCE Vitop Psoricur Kopfhaut-Liquid kann bei den kosmetisch-sichtbaren Veränderungen einer Psoriasis eingesetzt werden. Es wirkt der vermehrten Plaquebildung und dem daraus entstehenden Juckreiz, Rötungen, Hauttrockenheit und Entzündungen bei einer Psoriasis capitis entgegen.
Was macht die Psoriasis an der Kopfhaut besonders?
Schuppenflechte kann an verschiedensten Körperstellen auftreten. An der Kopfhaut kommt sie jedoch am häufigsten vor und betrifft rund 80 % der Betroffenen. Sie gilt als besonders hartnäckig, da die dichte Behaarung und die erhöhte Talgproduktion die Behandlung erschwert und viele gängige Therapien nur eingeschränkt anzuwenden sind. Neben Juckreiz und Schmerzen beeinträchtigt die sichtbare Schuppenbildung oft das Selbstwertgefühl und führt zu sozialem Stress. Bei schweren Krankheitsfällen kann es sogar zum Verlust der Kopfbehaarung kommen3.
Außerdem brechen zahlreiche Betroffene die medizinische Therapie ab, da viele Behandlungsansätze umständlich und Betroffene unzufrieden mit den Ergebnissen sind. Neue Therapieansätze zielen daher darauf ab, Wirksamkeit und Alltagstauglichkeit zu verbessern4.
Erscheinungsbild einer Psoriasis capitis
Die Psoriasis der Kopfhaut zeigt sich in der Frühphase typischerweise durch asymmetrisch verteilte, klar begrenzte Hautveränderungen. Bereits im Anfangsstadium zeigt das Krankheitsbild gerötete, verdickte Hautareale, die von einer silbrig-weißen Schuppung überzogen sind11. Diese Veränderungen treten zunächst oft hinter dem oder innerhalb des Haaransatzes auf, können sich jedoch auch auf angrenzende Bereiche wie Stirn, Ohren oder den Nacken ausbreiten12.
Die betroffenen Hautstellen sind deutlich vom umliegenden Gewebe abgesetzt und können beim Fortschreiten der Erkrankung jucken, schmerzen oder brennen. Anfangs bleibt die Psoriasis capitis jedoch häufig unbemerkt, da die Schuppung zunächst fein und wenig auffällig ist und erst mit zunehmender Entzündung sichtbar wird. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind wichtig, um eine Ausbreitung und Verschlimmerung der Symptome zu verhindern.


Ursachen einer Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Grundsätzlich folgt die Entstehung der Schuppenflechte an der Kopfhaut und der am Körper den gleichen Prinzipien. Die genauen Ursachen behandeln wir nun ausführlich in den folgenden Abschnitten:
Genetik
Die wichtigste Voraussetzung für die Entstehung einer Psoriasis, auch auf der Kopfhaut, ist eine genetische Veranlagung. Zahlreiche wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass bestimmte Genvarianten das Risiko für Psoriasis deutlich erhöhen1. Personen mit einer familiären Vorbelastung – etwa wenn ein Eltern- oder Geschwisterteil betroffen ist – haben ein deutlich höheres Erkrankungsrisiko. Besonders Gene, die die Hautbarriere und die Immunantwort beeinflussen gelten als bedeutende Einflussfaktoren für die Entstehung einer Psoriasis5.
Dennoch bedeutet eine genetische Veranlagung nicht zwangsläufig, dass die Erkrankung auch tatsächlich ausbricht – hierfür braucht es meist zusätzliche Auslöser (sogenannte Trigger).
Medikamente
Medikamente, besonders jene die die Immunabwehr beeinflussen oder entzündliche Prozesse fördern können, sind häufig ein Auslöser für die Entstehung einer Psoriasis. Zu den bekanntesten und am meistuntersuchten gehören Lithium, nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), Betablocker, Antimalariamittel und ACE-Hemmer.
Lithium, das vor allem in der Behandlung bipolarer Störungen eingesetzt wird, gilt dabei als der häufigste medikamentöse Auslöser. Es kann nicht nur eine bestehende Psoriasis verschlimmern, sondern auch therapieresistente Verläufe begünstigen6.
Alkohol- und Nikotinkonsum
Auch der Konsum von Alkohol und Nikotin wird nach heutigem Wissensstand mit der Entstehung einer Psoriasis, beziehungsweise einer Verschlimmerung eines aktiven Schubes in Verbindung gebracht7. Besonders Rauchen steht in einem engen Zusammenhang mit der Erkrankung, da das Nikotin nachweislich entzündliche Prozesse begünstigt2. Ein Verzicht auf die genannten Stoffe ist ein erster Schritt, um das Risiko der Schuppenflechte zu minimieren – auch für Kopfhaut-Psoriasis.
Stress und psychische Belastung
Stress und psychische Belastung gehören zu den stärksten Triggerfaktoren für eine Psoriasis. Stress begünstigt die vermehrte Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen, die nachweislich an der Entstehung der Psoriasis beteiligt sind8.
Hautverletzungen und mechanische Reize
Treten Hautverletzungen auf oder wird die Hautbarriere durch anderweitige mechanische, thermische oder chemische Reize gestört, kommt es an diesen Stellen häufig zur Entstehung neuer Schuppenplaques. Die Grundlage hierfür sind durch das Traumata entstandene Veränderungen im Immun- und Gefäßsystem (Koebner Phänomen)9. Ebenso erleichtert eine gestörte Hautbarriere das Eindringen pathogener (krankmachender) Erreger, sodass Entzündungen begünstigt werden können.
Tipp: Falls du noch mehr zu Entstehungsmechanismen der Erkrankung Psoriasis erfahren möchtest, empfehlen wir dir den Blogartikel „Schuppenflechte (Psoriasis) | Entstehung, Symptome & passende Wirkstoffe“.
Irrtümer und Komplikationen bei einer Psoriasis der Kopfhaut
Psoriasis der Kopfhaut ist nicht nur medizinisch herausfordernd, sondern auch mit vielen Irrtümern und besonderen Belastungen für Betroffene verbunden. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Psoriasis ansteckend sei. Tatsächlich handelt es sich um eine chronisch-entzündliche, nicht infektiöse Hauterkrankung, die weder durch Hautkontakt noch über gemeinsam genutzte Alltagsgegenstände übertragen werden kann1. Diese falsche Annahme führt jedoch bei vielen Erkrankten zu sozialer Ausgrenzung und Scham.
Ein weiteres Problem stellt der hohe Leidensdruck dar, der besonders bei Psoriasis an sichtbaren Körperstellen wie der Kopfhaut entsteht. Da sich die Hautveränderungen nur schwer verbergen lassen, vor allem bei kürzeren Frisuren, leiden viele Betroffene unter psychischer Belastung, sozialer Unsicherheit und reduziertem Selbstwertgefühl4.
Außerdem sorgt das Kratzen der Kopfhaut durch den immer währenden Juckreiz zu einem Abrieseln der Schuppen auf Haar und Kleidung, wodurch weitere belastende Situationen für Betroffene entstehen. Ebenso spielen Belastungen wie das Bürsten, Stylen oder Färben der Haare eine dominante Rolle als Triggerfaktoren bei der Psoriasis auf der Kopfhaut (Koebner Phänomen).
Zudem entsteht durch die Sichtbarkeit der Symptome und die ständige Beschäftigung mit der Erkrankung ein Teufelskreis aus Stress und Schubverschlechterung. Stress gilt selbst als Triggerfaktor für Psoriasis und verstärkt die Entzündungsprozesse im Körper, was wiederum die Symptome verschlimmert und den Leidensdruck erhöht10.
Ein frühzeitiges Erkennen, die Aufklärung über nicht ansteckende Ursachen und ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, der sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt, sind daher entscheidend. Sie erhöhen die Chance auf eine erfolgreiche Therapie und ein besseres Leben mit der Erkrankung.
Behandlung und Pflege bei einer Schuppenflechte auf der Kopfhaut
Vorab gilt die Psoriasis an sämtlichen Körperstellen als Hauterkrankung, die dermatologisch mit gezielten Medikamenten behandelt werden sollte. Mit einer abgestimmten Begleitpflege kann die Therapie jedoch nachweislich unterstützt werden. Ziel der therapiebegleitenden Pflege ist es, schubfreie Phasen zu verlängern und die Haut durch passende Wirkstoffe zu entlasten.
Reinigung
Für die schonende Reinigung einer mit Psoriasis belasteten Kopfhaut eignet sich das DERMASENCE Polaneth Shampoo. Besonders bei starkem Juckreiz leistet das Shampoo durch eine Anti-Juckreizformel mit Polidocanol Abhilfe, indem betroffene Areale oberflächlich betäubt und durch Inhaltsstoffe wie Menthol gekühlt werden. Ebenso sorgt eine Kombination aus Glycerin und Urea für eine Reduktion möglicher Spannungsgefühle. Das Polaneth Shampoo kann bei Bedarf täglich verwendet werden.
Um starke Überverhornungen und Plaques direkt bei der Reinigung zu behandeln, eignet sich das DERMASENCE Selensiv Shampoo. Es enthält neben dem Anti-Schuppen-Wirkstoff Selendisulfid auch Teebaumöl und hornlösend wirkende Salizylsäure. In dieser Kombination eigenen sich die Wirkstoffe besonders zur kurartigen Behandlung von rund zwei Wochen. Wir empfehlen nach dem Auftragen auf die nasse Kopfhaut eine Einwirkzeit von 15 Minuten, um die volle Wirkung des Produkts zu erlangen.
Intensivpflege zur Daueranwendung
Zur gezielten Reduzierung von Psoriasis-Symptomen auf der Kopfhaut, wurde das DERMASENCE Vitop Psoricur Kopfhaut-Liquid entwickelt. Es enthält einen einzigartigen indirubinreichen Färberwaidextrakt, der einen regulierenden Einfluss auf die Zellteilungsrate hat. Er wirkt bei regelmäßiger Anwendung starker Verhornung und Schuppung entgegen und beugt die Entstehung von neuen Plaques vor. Zudem enthält das Tonikum den Wirkstoff Pirocton Olamin, der der Haut dabei hilft, das mikrobielle Gleichgewicht (Pilze und Bakterien) wieder herzustellen. Zuletzt sorgt ein Gemisch aus verschiedenen Feuchthaltern für eine verbesserte Feuchtigkeitsbindung in der Haut. Damit schützt das Liquid vor Hydratationsverlust und stabilisiert die Hautbarriere, ohne fettige Rückstande zu hinterlassen. Dadurch eignet sich das Liquid besonders zur täglichen und komfortablen Pflege der behaarten Kopfhaut.
Tipp: Das Kopfhaut-Liquid kannst du morgens und abends auf die betroffenen Stellen geben oder auch bei Bedarf tagsüber. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, solltest du starke Plaques auf der Kopfhaut vorher vorsichtig mit dem DERMASENCE Selensiv Shampoo ablösen.
Akutpflege bei Juckreiz
Bei einem aktiven Psoriasisschub mit starkem Juckreiz empfehlen wir das fettfreie DERMASENCE Polaneth Kühlende Kopfhaut-Liquid. Es wurde speziell für eine gereizte und irritierte Kopfhaut entwickelt und leistet einen spürbaren Soforteffekt ohne Auswaschen. Das Produkt vereint einen pflanzlichen Entzündungsschutzkomplex, eine Anti-Juckreizformel und eine hautberuhigende Feuchtigkeitsformel in einer praktischen Tube zum scheitelweisen Auftrag.
Allgemeine Tipps von uns für dich
Schonende Pflege der Haare: Sanftes Bürsten, Verzicht auf strenge Frisuren und Schutz vor mechanischen Belastungen!
Kontrollierte Auswahl der Pflegeprodukte – hier im Kontakt mit dem/der behandelnden Ärzt*in stehen
Reduktion von Stress (großer Einflussfaktor auf Psoriasisschübe) durch Stressmanagement, Therapien oder gezielten Meditationen
Verzicht oder Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums
Regelmäßige und konsequente Pflege der Kopfhaut mit angepassten Produkten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen und diese aufrecht zu erhalten
Vorsicht bei Pflegetipps aus dem Internet (z. B. Behandlung mit Haushaltsmitteln), um Symptome nicht zu verschlimmern
Quellen
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Autorinnenteam
Lilly Selka, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin
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