Belastender Juckreiz, Rötungen, schuppende Stellen, oft ölige Hautpartien – all diese Symptome können auf das Auftreten eines Ekzems hinweisen und das Leben erschweren. Ein Ekzem kann verschiedene Ursachen haben, die zu vielen Fragen führen: Was kann es verursachen, wodurch unterscheiden sich die einzelnen Ekzemtypen und wie kann man diese behandeln?
Typische Anzeichen sind trockene Hautstellen, die gerötet und angeschwollen sind sowie Schuppen aufweisen und oftmals jucken. Je nach Art kann es zur Krustenbildung kommen.
9,4 % der Kinder in Deutschland sind vom atopischen Ekzem (Neurodermitis) betroffen, bei den 15–20-Jährigen sind es 5,5 % und ab 20 Jahren liegt die Verbreitung bei 3,3 %.
Nein. Ekzeme können nicht von Haut zu Haut übertragen werden, da sie nicht durch Bakterien oder Viren verursacht werden.
Was ist ein Ekzem?
Ein Ekzem, in der Fachliteratur oft unter Dermatitis zu finden, ist eine entzündliche Hauterkrankung. Es zeichnet sich je nach Art durch trockene, gerötete Stellen, Bläschen, Nässen und in manchen Fällen durch Schuppenbildung aus.
Neben den zahlreichen Erscheinungen auf der Haut, bedeuten Ekzeme auch häufig psychischen Stress für die Betroffenen, wodurch die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt wird. Mögliche Arztbesuche und schlaflose Nächte, die nicht selten von hartnäckigem Juckreiz begleitet sind, kosten viel Zeit und Nerven.
Arten von Ekzemen – Was könnte es sein?
Die charakteristischen Merkmale der verschiedenen Arten von Ekzemen können sich ähneln, dennoch gibt es Unterschiede, die für die Anpassung einer Therapie ausschlaggebend sind.
1. Atopisches Ekzem (Neurodermitis)
Bekannter ist es jedoch unter dem Namen Neurodermitis, eine der am häufigsten vorkommenden Formen von Ekzemen. Hierbei ist die Haut chronisch entzündet und die Schutzfunktion der Hautbarriere gestört. In vielen Fällen ist Neurodermitis genetisch bedingt.
Neurodermitis tritt in Schüben auf, die durch verschiedene Faktoren begünstigt werden können. Diese nennt man Triggerfaktoren. Sie können sich in alltäglichen Situationen verstecken: in einer stressigen Prüfungsphase, in einem langen Putztag mit starken Reinigungsmitteln, in den kalten Wintermonaten oder in einer nicht angepassten Pflege mit reizenden Stoffen.
Das atopische Ekzem unterscheidet sich je nach Altersgruppe, die betroffen ist. Dennoch ist Juckreiz ein häufiger Begleiter.
Säuglinge
Bei nahezu der Hälfte der Betroffenen manifestiert sich Neurodermitis bereits innerhalb der ersten sechs Monate, spätestens bis zum fünften Lebensjahr. Die schuppenden Areale, nässende Stellen im Gesicht, entzündliche Rötungen und nicht selten noch vereinzelte Verkrustungen auf der Kopfhaut bereiten den Eltern Sorgen.
Kinder und Jugendliche
Mit steigendem Alter breiten sich die Ekzeme häufig an weitere Stellen des Körpers aus. Typisch sind der Hals, die Augenlider und die großen Beugen (Armbeugen, Kniekehlen und Handgelenke). Zudem ist die Haut durch Trockenheit gekennzeichnet.
Neurodermitisschübe können mit zunehmendem Alter abklingen.
Wie du der Baby- und Kinderhaut bei Neurodermitis helfen kannst, erfährst du in unserem Blogartikel „Neurodermitis bei Babys und Kindern - Darauf kommt es an“!
Erwachsene
Dennoch begleitet Neurodermitis rund 3 % der Erwachsenen in Deutschland. Es ist sehr selten, dass Neurodermitis erstmalig im Erwachsenenalter auftritt, da bei den meisten Betroffenen schon im Kindes- oder Jugendalter erste Schübe auftreten. Zu den am häufigsten betroffenen Stellen zählen die Handinnenflächen, Fußsohlen, der Nacken, sowie Arm- und Kniebeugen.
Produktempfehlungen beim atopischen Ekzem
Für Säuglinge und Kleinkinder empfehlen wir die DERMASENCE Vitop forte Junior Pflegeemulsion mit ihrem entzündungshemmenden Wirkstoffkomplex aus Färberwaid, grünem Tee und Aloe vera. Die gereizte und empfindliche Kinderhaut wird durch die Anwendung von Aloe Vera, Panthenol und Bisabolol beruhigt und zur Regeneration angeregt. Die Hautbarriere wird durch Sheabutter und Sanddornfruchtfleisch gestärkt. Die Emulsion bildet einen atmungsaktiven Schutzfilm auf der Haut und eignet sich perfekt für eine tägliche Anwendung.
Für die etwas Älteren eignet sich die DERMASENCE Vitop forte Pflegecreme. Durch ihren Vitop-Komplex aus Färberwaid, Aloe Vera und grünem Tee werden hauteigene Regenerationsprozesse stimuliert und Entzüdungsprozessen vorgebeugt. So kann sie bei einer täglichen Verwendung die Erholungsphasen unterstützen.
2. Kontaktekzem (Kontaktdermatitis)
Beim Kontaktekzem handelt es sich um eine akut auftretende Reaktion der Haut auf allergische Stoffe. Es begrenzt sich auf die Stelle, die mit dem Allergen in Kontakt getreten ist, zum Beispiel könnte ein Ekzem am Bauch durch Nickel im Jeansknopf verursacht worden sein. Es kann auch erst nach Stunden oder sogar Tagen nach dem Kontakt auftreten.
Kontaktekzeme lassen sich in zwei Kategorien aufteilen: Das irritative Kontaktekzem tritt auf, wenn die Haut mit einer reizenden Substanz in Kontakt kommt. Bei dem allergischem Kontaktekzem handelt es sich um eine verspätete Reaktion des Immunsystems auf ein Allergen.
Produktempfehlungen beim Kontaktekzem
Als „Erste Hilfe“ kann die DERMASENCE Vitop forte Rescue Pflegecreme zum Einsatz kommen. Die gereizte Haut wird mit den hautidentischen Hautbarriere-Lipide versorgt und durch den Einsatz von Linolsäure, Panthenol und Niacinamid wird die Regeneration der Haut angeregt. Dank der Lipide und der intensiven Versorgung mit Feuchtigkeit wird die Schutzfunktion der Hautbarriere wiederhergestellt und der Juckreiz-Teufelskreis wird durchbrochen.
Das DERMASENCE Polaneth Kühlendes Kopfhaut-Liquid lindert sofort den Juckreiz auf der Kopfhaut und sorgt für ein kühlendes Gefühl. Mit seinem pflanzlichen Entzündungsschutzkomplex wird die Kopfhaut sofort beruhigt und die Reaktionsmechanismen der Haut werden unterstützt.
3. Seborrhoisches Ekzem (seborrhoische Dermatitis)
Der zentrale Auslöser des seborrhoischen Ekzems ist noch nicht vollständig geklärt, liegt jedoch vermutlich in der übermäßigen Talgproduktion und einem erhöhten Wachstum von Hefepilzen der Gattung Malassezia. Es tritt vor allem in den Wintermonaten auf, wenn die Haut austrocknet und empfindlicher wird.
Außerdem kann der Wechsel zwischen der warmen und kalten Luft die ohne hin schon empfindliche Haut zusätzlich stressen. Auf der Haut kommt es dann zur Entstehung von Schuppungen, die teilweise gelb-fettig und nässend sind.
Teenager- und Erwachsenenalter
Das seborrhoische Ekzem betrifft ca. 3 % der Jugendlichen in Deutschland und äußert sich durch das Auftreten von fettigen, gelben oder weißlichen Schuppen auf der Haut und im Gesicht (T-Zone).
Bei den Erwachsenen ist das seborrhoische Ekzem vorwiegend auf der Kopfhaut, den Ohren, zwischen den Augenbrauen, Augenlidern und im Bartbereich lokalisiert.
Eine Pflege-Checkliste für seborrhoische Ekzeme findest du in unserem Blogartikel „Seborrhoisches Ekzem | Ursachen und Pflegetipps“!
Produktempfehlungen beim seborrhoischen Ekzem
Bei dem seborrhoischem Ekzem im Gesicht unterstützt der DERMASENCE Mousse Reinigungsschaum die porentiefe Reinigung mit seinen Alpha- und Beta-Hydroxysäuren und beteiligt sich an der Regeneration des Säureschutzmantels. Mit dem DERMASENCE Tonic Erfrischendes Gesichtswasser wird anschließend der pH-Wert reguliert und die Haut durch Hamamelis beruhigt.
Für eine milde Reinigung des seborrhoisches Ekzems auf der Kopfhaut sorgt das DERMASENCE Seborra Shampoo. Die Kopfhaut wird aufgrund von Allantoin und Panthenol mit Feuchtigkeit versorgt und wirkt dank Octopirox dem Schuppenverursacher entgegen.
Die DERMASENCE Seborra Hautklärende Körperlotion eignet sich als Nachtpflege. Durch den hohen Fruchtsäureanteil werden die abgestorbenen Hautzellen abgelöst und das Hautbild verfeinert. Die Lotion kann sowohl für den Körper als auch für das Gesicht verwendet werden.
Tipps und Tricks bei Ekzemen
Es gibt viele alltägliche Tipps und Tricks, die dabei helfen können, den Umgang mit Ekzemen zu erleichtern und möglicherweise sogar das Risiko einer erneuten Erkrankung reduzieren.
Vermeide die Auslöser: Du weißt, was das Ekzem ausgelöst hat? Perfekt! Jetzt kannst du versuchen es soweit es geht zu vermeiden, um das Risiko zu verringern.
Schütze deine Hände: Vor allem wenn du mit Reinigungsmitteln arbeitest, solltest du auf jeden Fall Handschuhe benutzen. Verzichte ebenfalls auf übermäßiges Händewaschen mit Seife.
Stressmanagement: Auch wenn es in vielen Momenten nicht besonders einfach fällt, versuche den Stress abzubauen. Vielleicht hilft dabei ein Spaziergang? Ebenfalls könnten Yoga und Meditation dir helfen zur Ruhe zu kommen.
Sanfte Pflegeprodukte: Achte auf die Inhaltsstoffe und vermeide solche, auf die deine Haut allergisch reagieren könnte.
Juckreiz mildern: Das Vorhandensein eines Ekzems ist oft mit einem sich selbst verstärkenden Zyklus aus Juckreiz, Kratzen, das Eindringen von Erregern und folglich der Verschlimmerung des Ekzems verbunden. Diese fortlaufende Abfolge trägt dazu bei, dass der Juckreiz persistiert und immer wieder auftritt. Eine Möglichkeit den Juckreiz zu lindern, ist das Kühlen, zum Beispiel mit feuchten Umschlägen oder mithilfe von unseren Produkten aus der Polaneth-Pflegeserie!
Eine an die Symptome angepasste Therapie, gute Hygiene und unterstützende Pflegeprodukte können das Risiko von Hauterkrankung mit Ekzemen deutlich verringern. Eine Rücksprache mit Dermatolog*innen ist wichtig, um die Form des Ekzems, die Triggerfaktoren und die Vorgehensweise zu besprechen.
Quellen
- Moll, I. (2010). Dermatologie. Georg Thieme Verlag.
- Altmeyer P., M. Bacharach-Buhles (2002). Dermatologie Allergologie Umweltmedizin Springer-Verlag Berlin Heidelberg
- Prof. Dr. med. Andreas J. Birchera, Prof. Dr. med. Alexander Navarinib, Prof. Dr. med. Dagmar Simonc, Dr. med. Philippe Springd, PD Dr. med. Klaus Ballye, PD Dr. med. Kathrin Scherer-Hofmeiera (2017): Ekzeme in der Hausarztpraxis;17(25):538–543
- Sara J Brown (2016): Atopic eczema
- Michal Rozalski, Lidia Rudnicka, Zbigniew Samochocki (2016): Atopic and Non-atopic Eczema;24(2):110-115
- Wedi B. Dermatitis update: clinical manifestations, pathogenesis and current therapeutic approaches. Allergo J Int 2016;25:219–32 DOI: 10.1007/s40629-016-0133-1
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- Fölster-Holst, R., Buchner, M. & Proksch, E. Windeldermatitis. Hautarzt 62, 699–709 (2011).
- Hautinfo.at. Neurodermitis im Jugendalter. www.hautinfo.at/behandlung-und-therapie-neurodermitis-in-jungen-jahren (zuletzt abgerufen am 29.01.2024)
Autorin
Sandra Lewandowicz, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin
und das Kosmetikwissenschaftlerinnen-Team von DERMASENCE.
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