Better Aging | Alles nur Marketing?

„Spieglein, Spieglein an der Wand – Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Auch Märchenfiguren wie die böse Königin und Stiefmutter von Schneewittchen stellen sich die gleichen Fragen wie wir beim täglichen Blick in den Spiegel. Bleibt jugendliches, gesundes Aussehen nur ein Wunsch?

Better Aging als ganzheitlicher Ansatz

Begriffe wie Slow Aging, Better Aging oder Well Aging setzen neue Maßstäbe im Bereich des „Anti“-Agings. Alterungsprozesse lassen sich nicht gänzlich aufhalten, daher beschreibt „Better Aging“ als ganzheitliches Konzept den möglichen Rahmen. Es geht um die Prävention von altersbedingten Hautveränderungen bzw. -erkrankungen. Hierbei greifen mehrere Fachbereiche ineinander: Dermatologie, Fitness, Ernährung, Medizin und Wellness.

Alterungsprozesse

Sobald wir zur Welt kommen, altern wir auch schon. Von der winzig kleinen Zelle bis hin zu komplexen Organen ist der gesamte Körper dem Alterungsprozess unterworfen. Dabei hat jeder Mensch sein eigenes genetisches Programm der Alterung. Die Haut als unser größtes Organ zeigt diese Mechanismen am deutlichsten. Der Prozess der Hautalterung wird von von innen heraus (endogenen) und von äußeren (exogenen) Faktoren beeinflusst.

Endogene Faktoren

  • Genetik
  • Hormonelle Veränderungen

 

Exogene Faktoren

  • UV-Strahlung
  • Luftverschmutzung
  • Stress
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Schlafmangel
  • Einseitige Ernährung
     

Der Fokus sollte auf der Vermeidung der exogenen Faktoren liegen. Sie machen bis zu 80 % der vorzeitigen Hautalterung aus!

Was ist im Rahmen des Better Agings zu beachten?

UV-Schutz, UV-Schutz, UV-Schutz! Die Haut vor den Strahlen der Sonne zu schützen gilt als die Königsdisziplin unter den Präventionsmaßnahmen. Vor allem die UV-A-Strahlung mit ihrer Wellenlänge von 400-315 nm kann bis in die Dermis (Lederhaut) eindringen. Hier befinden sich kollagene und elastine Fasern, die der Haut ihre Festigkeit und Elastizität geben. Diese werden durch hohe UV-A-Strahlenbelastung strukturell geschädigt und das Bindegewebe verliert an Spannkraft. Ebenso wird durch die langwelligen Strahlen der oxidative Stress in der Haut erhöht. In der Folge kommt es zur Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS). Diese lösen entzündliche Prozesse in der Haut aus und fördern den Abbau von Kollagen. UV-A-Strahlen erreichen deine Haut auch im Winter, weshalb du auch im Winter auf einen ausreichenden Sonnenschutz Acht geben solltest.

Die kurzwelligere UV-B-Strahlung (280-315 nm) ist insbesondere in den sonnenreichen Sommermonaten zugegen. Sie ist gefährlicher, da sie Sonnenbrand verursachen und darüber hinaus auch schwarzen Hautkrebs verursachen kann. UV-B-Strahlen fördern die Entstehung von bestimmten Botenstoffen in der Haut. Diese fördern den Umbau von Zellstrukturen und beeinflussen so die normalen Stoffwechselfunktionen. Darüber hinaus wird die Bildung der sogenannten Lichtschwiele begünstigt. Diese ist, neben der Bräunung der Haut, ein Schutzmechanismus.

Langfristig hat die UV-Strahlung erhebliche Konsequenzen für deine Haut. Sie altert schneller, Falten bilden sich vorzeitig, es kommt zu einem Spannungsverlust, Pigmentmale und Pigmentflecken können entstehen und darüber hinaus kann sie zu Hautkrebs führen.

Tipps zum Schutz vor UV-Strahlung

Es gibt ein paar einfache Maßnahmen mit denen du deine Haut vor den UV-Strahlen schützen kannst:

  • Auch eine Sonnenbrille und passende Kopfbedeckung sind empfehlenswert

  • Wenn möglich, meide die Mittagssonne, hier ist die Strahlung am höchsten

  • Bitte keine aktiven Sonnenbäder oder „Vorbräunen“

Der regelmäßige Einsatz von UV-Schutzpräparaten ist entscheidend. Dein ganz persönliches UV-Konto füllt sich nämlich vor allem im Alltag und nicht nur im Sommerurlaub. Mehr Informationen zum ganzheitlichen Sonnenschutz findest du im Blogartikel Ganzheitlicher UV-Schutz – Wie man die Haut richtig vor der Sonne schützt.

Wirkstoffe zur Gesunderhaltung der Haut

Der Kosmetikindustrie stehen eine Reihe von Wirkstoffen zur Verfügung, die zur Gesunderhaltung der Haut beitragen können. Häufig kannst du sie in hoher Konzentration, in Form von Seren, erwerben. Aber auch Emulsionen in Form von Tages- und oder Nachtpflegepräparaten bieten eine große Palette an Optionen.

 


Retinol: Die Königin unter den Wirkstoffen

Retinol ist dir vielleicht eher unter dem Namen des fettlöslichen Vitamins A bekannt. Chemisch betrachtet gehört es zur Familie der Retinoide. Dies ist der Oberbegriff und ihm werden die synthetischen und natürlichen Pendants zugeordnet. Die unterschiedlichen Namen sind entstanden, weil Retinoide zu einer Klasse von Verbindungen zählen, die von Vitamin A (Retionide) abgeleitet werden beziehungsweise strukturelle und/oder funktionelle Ähnlichkeiten mit Vitamin A aufweisen.

Vitamin A in Form von Retinol kann durch die potente Wirkung aber auch sehr reizend und instabil sein. Daher werden in vielen kosmetischen Mitteln häufig Derivate (siehe Kachel) eingesetzt. Diese sind stabiler und weniger reizend. Vitamin A reagiert sehr empfindlich auf Wärme, Licht und Luft. Die Wirksamkeit der Derivate ist gut erforscht und klinisch bewiesen. Konzentrationen ab 0,05 % sind hier bereits ausreichend.

 

Was ist der Vorteil von Retinol?

Wusstest du, dass die Entdeckung dieser Wirkung sogar mit einem Nobelpreis belohnt wurde? Retinol werden hautglättende Eigenschaften zugesprochen. Darüber hinaus stimuliert es die Zellerneuerung der Oberhaut (Epidermis). Auch die Kollagensynthese fördert es und führt somit zu einer höheren Hautelastizität. Ein weiterer Vorteil ist, dass der oxidative Stress in der Haut reduziert wird. Vitamin A als Antioxidans fängt die durch UV-Strahlung entstandenen freien Radikale ein und neutralisiert diese. Das bedeutet, dass die Haut langsamer altert.

 

Hinweis: Derivate des Retinols, wie Retinyl palmitate und das liposomal verkapselte Retinol im DERMASENCE Retinol Serum Plus sowie die Retinyl palmitate im DERMASENCE Hyalusome Konzentrat Gesichtsfluid sind unbedenklich und sicher. Solltest du planen, schwanger zu werden oder bereits schwanger sein, verzichte auf Retinoide. Hole dir diesbezüglich fachlichen Rat von deinem*r Dermatolog*in ein.

 


Antioxidantien: Geballter Zellschutz für die Haut

Wie beim Retinol bereits erwähnt wurde, sind Antioxidantien die wahren Helden, wenn es um Hautzellschutz geht. Als Radikalfänger unterstützen sie den oxidativen Stressabbau in der Haut.

 

Warum sind freie Radikale schädlich?

Jetzt wird es nochmal chemisch: Freie Radikale sind sehr reaktive Moleküle, weil sie auf ihrer äußersten Schale ungepaarte Elektronen haben. So wie wir Menschen auch, wünschen sich die Elektronen aber einen Partner. Dieser Suche gehen sie so vehement nach, dass sie dabei die Zellen beschädigen. Es kommt zur Hautalterung.

Freie Radikale nehmen in ihrer Anzahl im Alter zu. Leider werden die hauteigenen Abwehrmechanismen gleichzeitig ineffizienter und Antioxidantien in der Haut werden weniger. Zum Glück können wir Antioxidantien über die Nahrung und über unsere Hautpflegeroutine zuführen. Zu den am besten erforschten Kandidaten zählen die Vitamine E und C sowie Grüner Tee.

Antioxidantien kannst du morgens und abends in deine Pflegeroutine integrieren. Sie funktionieren am besten im Team, weshalb du idealerweise mehrere Radikalfänger kombinierst.

In deine Hautpflegeroutine integrierst du Vitamin A am besten abends. Die Haut wird lichtempfindlicher, weshalb du täglich auf ausreichenden Sonnenschutz achten solltest.

 


Nicht nur ein Trend: Glycolsäure

Die Glycolsäure ist die bekannteste und kleinste unter den Fruchtsäuren. Sie werden auch unter dem Akronym AHA abgekürzt. Das steht für Alpha-Hydroxy-Acid. Aufgrund ihrer kleine Molekülgröße kann die Glycolsäure tief in die Oberhaut (Epidermis) eindringen.

  • Sie trägt abgestorben Hautzellen ab und glättet so die Haut

  • Die Dicke der Hornschicht wird reduziert und der Zellzusammenhalt wird verbessert

  • Wirkt Elastizitätsverlust entgegen, sodass Mimikfältchen gemindert werden

  • Pigmentflecken werden aufgehellt

Ähnlich wie beim Retinol ist hier die abendliche Anwendung zu empfehlen, da die Haut lichtempfindlicher wird. Schütze deine Haut zusätzlich mit einem hohen LSF, zum Beispiel die DERMASENCE Solvinea Med Sonnenschutz-Gelcreme LSF 50+.

Better Aging mit DERMASENCE

DERMASENCE Hyalusome Retinol Serum plus

Das hochwirksame Anti-Aging-Serum mit den Powerwirkstoffen Retinyl Palmitat, liposomal verkapseltem Retinol und Bakuchiol lindert synergistisch sichtbare Zeichen der Hautalterung wie kleine Linien, eine geringe Hautelastizität und sogar Pigmentflecke. Der integrierte Juvenol®- Effekt schützt die Haut zudem vor freien Radikalen und vor dem Abbau von Elastinfasern. Das Besondere an diesem Serum: Du kannst es aufgrund der besonders hautschonenden Formulierung sowohl am Morgen als auch am Abend in deine Pflegeroutine einbauen.

Hyalusome Aktivierende Fruchtsäure Creme

Bei diesem Produkt haben wir Glycolsäure mit reinem Vitamin C kombiniert und unterstützen so die Verfeinerung des Hautbildes. Die langfristige Anwendung fördert die Hautregeneration. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe verbessern die Hydratation der Haut.

Chrono retare Aktivierende VIT C-Nachtpflege 

Auch hier ist die Glycolsäure mit reinem Vitamin C kombiniert. Zusätzlich enthält die Nachtpflege einen polyphenolreichen Pflanzenextrakt, der der hormonell bedingten Hautalterung vorbeugen kann. Darüber hinaus regt Esculin die Mikrozirkulation an, wirkt antioxidativ und entzündungshemmend.
 

DERMASENCE Hyalusome Konzentrat Gesichtsfluid

Das Anti-Aging-Fluid gegen Mimik-, Hals- und Dekolleteefalten erhöht mit Hyaluronsäure die Hautfeuchtigkeit. Es enthält ein Anti-Aging-Peptid, das Mimikfältchen glättet. Vitamin E wirkt als Radikalfänger. Retinylpamitat unterstützt die Kollagenproduktion. Ideal zur Aufwertung der Hautpflegeroutine.

Ganzheitliche Betrachtung als Schlüssel

An deiner genetischen Veranlagung kannst du nichts ändern. Wie früh du das erste graue Haar bemerkst, ist uns allen mit der Geburt in die Wiege gelegt. Dein Lebensstil und deine Ernährung sind, neben der präventiven Hautpflege, die wichtigsten Stellwerke in Richtung gesundem Altern.

Artgerechte Haltung ist nicht nur beim Hund von großer Bedeutung. Spätestens seitdem der Mensch sesshaft geworden ist, besteht nicht mehr die Notwendigkeit, sich täglich auf Nahrungssuche zu begeben – mit der Konsequenz, dass sich nicht ausreichend bewegt wird. Die Folgen sind Gesellschaftskrankheiten wie Bluthochdruck oder ein Diabetes mellitus. Auch deine Haut altert schneller und sieht unruhig aus. Doch wie ändere ich festgefahrene Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten?

Kleine Schritte mit großer Wirkung

Die Evolution tut uns leider keinen Gefallen: Neue Verhaltensweisen zu erlernen, ist schwer. Es dauert im Schnitt 66 Tage, bis etwas zur Gewohnheit wird. Jedoch kannst du mit kleinen Schritten auf lange Sicht viel verändern. Am besten fängst du mit dem dir wichtigsten Punkt an. Nach einem Monat kann etwas Neues verändert werden, und so weiter. Hier sind ein paar praktische, und leicht umzusetzende Vorschläge:
 

  • Mache 3x die Woche für eine halbe Stunde Sport

  • Immer wenn möglich, Treppe statt Aufzug/Rolltreppe

  • Setze auf Hülsenfrüchte statt auf Fleisch

  • Oder: Fleischkonsum auf 1x die Woche beschränken, dabei auf Haltungsform und Biosiegel achten

  • Gehe täglich 10.000 Schritte
     

  • Bei der Straßenbahn eine Station eher aussteigen

  • Meide die Mittagssonne (zwischen 12 und 15 Uhr)

  • Meditiere jeden Tag 5 Minuten

  • Je bunter der Teller, desto reicher an Antioxidantien

Täglich den Spiegel zu befragen, hat auch der Bösen Königin nichts gebracht, deshalb nimm es selbst in die Hand! Neben der passenden Hautpflege umfassen Better-Aging-Strategien auch den täglichen UV-Schutz, die Reduzierung äußerer Faktoren und ein gesunder, möglichst stressfreier Lebensstil. Damit steht dem gesunden Älter werden nichts mehr im Weg.

Quellen

  • Campisi J, Kapahi P, Lithgow GJ, Melov S, Newman JC, Verdin E. From discoveries in ageing research to therapeutics for healthy ageing. Nature. 2019 Jul;571(7764):183-192. doi: 10.1038/s41586-019-1365-2.
  • Krutmann, J., & Berneburg, M. (2020). Lichtalterung (Photoaging) der Haut: Was gibt es Neues?. Der Hautarzt, 1-4.
  • Lally, P., van Jaarsveld, C.H.M., Potts, H.W.W. and Wardle, J. (2010), How are habits formed: Modelling habit formation in the real world. Eur. J. Soc. Psychol., 40: 998-1009. https://doi.org/10.1002/ejsp.674
  • Pullar, J. M., Carr, A. C., & Vissers, M. (2017). The Roles of Vitamin C in Skin Health. Nutrients, 9(8), 866. https://doi.org/10.3390/nu9080866
  • Rinnerthaler M, Bischof J, Streubel MK, Trost A, Richter K. Oxidative stress in aging human skin. Biomolecules. 2015 Apr 21;5(2):545-89. doi: 10.3390/biom5020545.
  • Wakade DV, Nayak CS, Bhatt KD. A Study Comparing the Efficacy of Monopolar Radiofrequency and Glycolic Acid Peels in Facial Rejuvenation of Aging Skin Using Histopathology and Ultrabiomicroscopic Sonography (UBM) - An Evidence Based Study. Acta Medica (Hradec Kralove). 2016;59(1):14-7.

Autorin

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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