Unsere Haut ist ein wahres Multitalent. Sie ist das größte Organ unseres Körpers. Mit einer Größe von 1,5-2 m² und einer Dicke von 1-2 mm schafft sie es auf ein Gesamtgewicht von 3,5-10 kg. Neben ihrer Funktion als unser Schutz zur Außenwelt hat die Haut noch einige Aufgaben, die sie zu einem wahren Multitalent und somit unentbehrlich machen.
Die Haut ist in drei Schichten aufgebaut. Von außen nach innen sind das die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis) und das Unterhautfettgewebe (Subcutis).
Die Hautbarriere, zu der auch Säureschutzmantel zählt, schützt uns vor Feuchtigkeitsverlust und weiteren äußeren Faktoren, wie beispielsweise dem Eindringen von Viren und Bakterien. Verhornte, abgestorbene Hautzellen (=Korneozyten) der Haut bilden in Kombination mit abgegebenen Schweiß und Talg einen leicht sauren pH-Wert von 4,8-5,5.
Die Haut hat einige Schutzfunktionen. Sie schützt uns vor UV-Strahlung, äußeren Einflüssen (dem Eindringen von Viren, Bakterien und Allergenen) und vor Feuchtigkeitsverlust. Außerdem reguliert sie unsere Körpertemperatur und ist ein Sinnesorgan. In der Haut eingebettete Nervenzellen bilden unseren Tast- und Spürsinn (z. B. freie Nervenendungen, Meissner´sche Tastkörperchen).
Wie ist unsere Haut aufgebaut?
Grundsätzlich ist die Haut in drei Schichten aufgebaut:
- Oberhaut (Epidermis)
- Lederhaut (Dermis)
- Unterhaut bzw. Unterhautfettgewebe (Subcutis)
Jede einzelne Schicht setzt sich aus verschiedenen Zellen und Gewebetypen zusammen und erfüllt unterschiedliche Aufgaben. Im Folgenden gehen wir die einzelnen Hautschichten durch.
Aufbau der Oberhaut (Epidermis)
Die Oberhaut, auch Epidermis genannt, ist die äußerste und somit für uns sichtbare Hautschicht. Sie erneuert sich im Zuge des Hauterneuerungsprozesses alle 28 Tage. Neue Hautzellen (=Keratinozyten) werden in der Keimschicht der Epidermis gebildet. Diese wird auch Basalzellenschicht genannt. Hier entstehen fortlaufen neue Hautzellen, welche zur Hautoberfläche wandern. Dabei verhornen die Hautzellen zu nicht mehr lebenden Hornzellen. Verhornt sind sie deshalb, weil sie an Wasser verloren haben und Fette (zum Beispiel Ceramide) an ihre Umgebung abgegeben haben. Dadurch bilden sie als nicht mehr lebensfähige Hautzellen unsere uns schützende Ummantelung.
Kleiner Fakt: Wusstest du, dass circa 80 % des Hausstaubes aus unseren abgestorbenen Hautzellen besteht?
Der Hauterneuerungsprozess wiederholt sich alle vier Wochen und verdeutlicht, warum es erforderlich ist, neue Produkte mindestens einen Monat lang anzuwenden:
Wenn wir ein neues Produkt für die Haut anwenden, ist die noch aktive, lebende Zelle, die auf die neuen Wirkstoffe reagiert, noch zu tief in unserer Haut. Erst im Verlauf des zellulären Turnovers wandert sie an die Hautoberfläche und wir können das Resultat des eingesetzten Produktes bewundern und beurteilen.
In der Basalzellenschicht liegen nicht nur die keratinhaltigen Hautzellen. Sie beherbergt außerdem die pigmentgebenden Melanozyten. Diese geben unserer Haut ihren Teint. Melanozyten geben in Form von kleinen Paketen Farbpigmente an die Keratinozyten ab, wodurch diese vor der UV-Strahlung der Sonne auf natürliche Weise geschützt sind. Auch Zellen des Immunsystems befinden sich in der Oberhaut und schützen uns vor Eindringlingen, wie Viren oder Bakterien.
Die Epidermis ist nicht nur mit verschiedenen Zelltypen ausgestattet. Mit Hilfe des sogenannten Säureschutzmantels, welcher auch als Hydrolipidfilm bezeichnet wird, bildet sie eine schutzgebende Schicht.
Wie die beiden Bezeichnungen bereits andeuten, wird diese Schutzschicht aus von der Haut abgegebenen Schweiß und Talg gebildet. Der leicht saure pH-Wert von 4,1–5,8 macht es für krank machende Bakterien und Viren ungemütlich. Im Verlauf unseres Lebens unterliegt der physiologische pH-Wert der Haut ständigen Veränderungen. Im Mutterleib haben wir noch keinen Kontakt zu Mikroorganismen, sodass der pH-Wert bei einem neutralen Wert von 7 liegt. Erst mit der Geburt gibt der Säureschutzmantel unserer Mutter uns erste Mikroorganismen mit. Ungefähr ab dem 1. Lebensjahr ist unser eigener Säureschutzmantel vollständig ausgebildet. Damit dieser bei Werten zwischen 4,1–5,8 bleibt, ist der Einsatz von pH-hautneutralen Reinigungsmittel notwendig. Merke: Saure Haut ist gesunde Haut!
Aufbau der Lederhaut (Dermis)
Unter der Epidermis befindet sich die Dermis. Sie wird umgangssprachlich auch als Lederhaut bezeichnet. Hier liegen Fasern aus Kollagen und Elastin, welche unserer Haut stützen und ihr ihre Form geben. Die obere Zone des Bindegewebes ist ein lockerer Gewebsverbund, welcher zapfenartig strukturiert und mit der Epidermis verbunden ist. Die untere Zone ist etwas fester und dichter gepackt. Mit Blut- und Lymphgefäßen und Nervenendigungen ausgestattet, versorgt die Dermis die Epidermis und die Hautanhangsgebilde (Haare im Haarfollikel, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen) mit Sauerstoff und weiteren Nährstoffen (z. B. Wasser, Stoffwechselprodukte). Mit den Jahren, wenn die Zellteilung und -versorgung langsamer und weniger effizient wird, erschlafft das Bindegewebe und kleine Fältchen werden sichtbar.
Aufbau der Unterhaut (Subcutis)
Ein bisschen tiefer liegt die Unterhaut, die sogenannte Subcutis. Sie besteht hauptsächlich aus Fettzellen und erfüllt unverzichtbare Aufgaben.
Neben der allgemein bekannten Speicherung von Energie aus über die Nahrung aufgenommenen Fetten, fettlöslichen Vitaminen und Wasser, schützt sie uns auch vor mechanischen Einflüssen und spendet uns an kalten Tagen Wärme.
Funktionen der Haut – Was unser größtes Organ alles kann
Die Haut erfüllt unterschiedlichste Aufgaben. Als unsere Beschützerin hat sie eine Schutzfunktion. Vor äußeren Faktoren, wie UV-Strahlung schützt sie uns, indem sie Lichtschwielen und Hautbräune ausbildet. Aber auch die bereits erwähnte Hautbarriere mit dem Säureschutzmantel schützt uns vor Viren, Bakterien, Allergenen und Feuchtigkeitsverlust. Eine sehr wichtige Funktion ist die Regulierung unserer Körpertemperatur über Temperatursensoren. Einerseits kann die Körpertemperatur über die Abgabe von Schweiß gesenkt werden. Andererseits sorgt Gänsehaut dafür, dass wir zittern und dadurch Wärme entsteht. Zusätzlich wird mechanischer Schutz über unser Fettgewebe in der Unterhaut gewährleistet. Das bedeutet zum Beispiel, dass unsere inneren Organe des Verdauungstraktes vor Stößen geschützt sind.
Als Sinnesorgan ist die Haut der Spiegel der Seele – tatsächlich wissenschaftlich belegt.
In der Epidermis, Dermis und zwischen den Fettzellen sind Nervenzellen eingebettet. Die Empfindungssensoren lassen uns unsere Umgebung wahrnehmen. Über den Tastsinn und die unterschiedlichen Sinneszellen (beispielsweise freie Nervenendungen, Meissner´sche Tastkörperchen) fühlen und spüren wir unsere Umwelt. Dies wird besonders bei sozialen Kontakten wichtig, da wir auf Berührungen und menschliche Nähe angewiesen sind. Auch Schmerzen werden über die Nerven in der Haut vermittelt, sodass wir es früh bemerken, wenn uns etwas verletzen könnte.
Unsere Haut ist ebenfalls als Teil unserer Identität unser Spiegelbild. Über unsere Haut, Haare und Nägel können wir uns individuell ausdrücken. Egal ob beruflich bedingt oder privat – unsere Haut lässt uns nie nicht kommunizieren.
Wie kann ich meine Haut bei ihren Aufgaben unterstützen?
Damit die Haut ihre Aufgaben und Funktionen auch erfüllen kann, ist es wichtig, dass wir sie pflegen und gesund erhalten. Dazu haben wir für dich einige Tipps und Empfehlungen gesammelt.
Allgemeine Pflegeempfehlungen
- Immer pH-freundliche Reinigungs- und Pflegeprodukte verwenden
- Übermäßiges Duschen oder Waschen bzw. zu häufigen Wasserkontakt meiden (Tipp: Die ideale Wassertemperatur fürs Duschen liegt zwischen 35 und 38 Grad Celsius. Empfehlenswert ist es außerdem, nicht länger als sieben bis zehn Minuten zu duschen.)
- Nach dem Duschen nicht trocken „rubbeln“, sondern die Haut leicht trocken tupfen
- Das Gesicht morgens und abends reinigen (und mit Gesichtswasser stabilisieren)
- Immer an einen Lichtschutzfaktor denken (auch an sonnigen Wintertagen)
- Extratipp: ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und 1,5 Liter am Tag trinken unterstützen die Hautfunktionen zusätzlich
Produkt- und Wirkstofftipps
Bei der Pflege kannst du deine Haut mit der parfumfreien DERMASENCE Adtop Pflegecreme optimal unterstützen. Sie bildet einen atmungsaktiven Schutzfilm, welcher den Säureschutzmantel der Haut stabilisiert. Darüber hinaus bindet sie Feuchtigkeit, beruhigt dank Bisabolol und glättet das Hautbild. Bei einer regelmäßigen, täglichen Anwendung kann die natürliche Barrierefunktion regeneriert werden.
Des Weiteren kannst du deine Haut „trainieren“. Fruchtsäuren, wie Mandelsäure, Milchsäure, Apfelsäure, Weinsäure oder Zitronensäure bewirken in der Haut einen sogenannten Hardening-Effekt. Dieser „Gewöhnungs-/Abhärtungseffekt“ vermittelt in der Haut bei der ersten Anwendung ein Kribbeln und einen Wärmeeffekt. Auch kann es hierbei zunächst zu Rötungen und leichten Schwellungen kommen, welche jedoch erwünscht sind. Werden die Fruchtsäuren wiederholt appliziert, gewöhnt sich die Haut an die Fruchtsäuren und wird bei regelmäßiger Anwendung stabiler, unempfindlicher und die Hautbarriere robuster.
Fruchtsäuren entfernen die abgestorbenen Hautschüppchen (Keratinozyten). Dadurch wird die Dicke der Hornschicht gemindert, die Hauterneuerung angeregt und die Bildung der tief liegenden, stützenden, kollagenen Fasern wird gesteigert. Die DERMASENCE Seborra Hautklärende Körperlotion ist eine Körperlotion, welche die positiven Eigenschaften von Fruchtsäuren mit der pflegenden Wirkung des feuchtigkeitsspendenden Stoffes Urea vereint.
Sie verbessert das grobporige Hautbild und bei regelmäßiger Anwendung wirkt die Haut sichtbar glatter und strahlender. Für die Anwendung im Gesicht eignet sich die DERMASENCE Hyalusome Aktivierende Fruchtsäure Creme. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe sorgen für eine intensive Hydratation der Haut und Riboflavin schützt die Haut vor oxidativem Stress. Darüber hinaus regen sie die körpereigene Repairfunktion an und verleihen der Haut frischeres Aussehen.
Gerne kannst du dich auch gezielt über einzelne Fruchtsäuren, aber auch über einzelne Wirkstoffe in unserem Wirkstofflexikon informieren.
Bei der Anwendung von Fruchtsäuren solltest du unbedingt beachten, dass du vor dem Verlassen des Hauses UV-Schutz aufträgst. Dieser sollte fester Bestandteil deiner Hautpflegeroutine sein, da die Haut durch die Verwendung von Fruchtsäuren lichtempfindlicher wird und unbedingt vor Strahlung geschützt werden sollte. Wenn dich das Thema Sonnenschutz interessiert, könnte ein Blick auf unseren Blogartikel „Ganzheitlicher UV-Schutz – Wie man die Haut richtig vor der Sonne schützt“ lohnen.
Quellen
- Hertl, M. (2018): Dermatologische Grundlagen. In: Braun-Falco´s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Plewig, G.; Ruzicka, T.; Kaufmann, R.; Hertl, M. (Hrsg.). Berlin, Heidelberg: Springer.
- Agarwal S.; Krishnamurthy, K. (2021): Histology, Skin. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537325/#article-32669.s2