Juckende Kopfhaut, juckende Beine und Füße, juckender Rücken – es gibt wohl kaum eine Körperstelle, an der die meisten von uns noch keinen Juckreiz verspürt haben und sich bewusst oder unterbewusst gekratzt haben. In diesem Blogartikel gehen wir dem Phänomen Juckreiz auf die Spur und verraten neun Tipps, um juckende Haut optimal zu beruhigen.
Doch was ist Juckreiz überhaupt?
Juckreiz oder auch Pruritus ist neben Schmerzen die häufigste subjektive Missempfindung. Pruritus wird beschrieben als eine durch einen Reiz ausgelöste Juckempfindung. Diese löst im Anschluss eine Abwehrreaktion, wie Kratzen, Drücken oder Kneifen aus. Die Hautbarriere wird dadurch meist geschädigt und kann ihre Schutzfunktion nicht aufrechterhalten. Entzündungen können hervorgerufen werden, die wiederum den Pruritus begünstigen – ein Teufelskreis beginnt.
Übrigens: Ein über sechs Wochen bestehender Juckreiz wird als chronischer Pruritus bezeichnet. Dies kann häufig zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen. Schlafmangel und psychische Störungen sind nicht selten die Folge.
Die Ursachen für chronischen Pruritus sollten im Idealfall von einem*r Hautärzt*in abgeklärt werden.

Wie entsteht Juckreiz?
Die genauen Hintergründe, die zur Entstehung von Pruritus führen, sind bisher nicht vollständig erforscht. Es wird vermutet, dass
Pruritus eine eigene Sinneswahrnehmung ist und nicht, wie angenommen, eine abgeschwächte Form des Schmerzes.
Juckreiz von freien Nervenendigungen weitergeleitet wird. Diese können auf mechanische, chemische und thermische Reize reagieren.
Expert*innen vermuten feine Mikrorisse in der Haut, welche dazu führen, dass die freien Nervenendigungen der Luft ausgesetzt sind, was dann die Empfindlichkeit und Leitfähigkeit beeinflusst.
Was sind die Ursachen von juckender Haut?
Pruritus also kann insbesondere als Folgeerscheinung von trockener, irritierter Haut bzw. einer Barrierestörung aufgrund von unterschiedlichen entzündlichen Hauterkrankungen auftreten, z. B. im Rahmen der Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte).
Aber auch innere Erkrankungen, wie Diabetes, Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie Schilddrüsenerkrankungen, können die juckende Haut begünstigen.
Ebenso ist es möglich, dass einige Medikamente für Missempfindungen auf der Haut verantwortlich sein.
Darüber hinaus kann Juckreiz auch die Folge von Insektenstichen oder einer parasitären Besiedlung der Haut (beispielsweise von Krätzmilben, Läusen, Flöhen, …) sein.
Nicht zuletzt spielen psychische Belastungen, wie beispielsweise Stress oder Depressionen, eine große Rolle im Zusammenhang mit Juckreiz.
An welchen Körperstellen kann Juckreiz auftreten?
Der Pruritus kann theoretisch überall auftreten – dies ist individuell abhängig vom Alter, der Hautpflege, vorliegenden Erkrankungen, usw.
Neurodermitiker*innen haben meist folgende Prädilektionsstellen (bevorzugte Stelle für das Auftreten von Juckreiz bzw. eines Ekzems): Arm- und Beinbeugen, Hals- und Nackenbereich, Gesicht.
Bei Psoriatiker*innen sind die Ekzeme bzw. der Juckreiz häufig an den Ellenbogen, der Vorderseite des Knies, an den Handflächen, Fußsohlen und am Kopf.
Im Zusammenhang mit psychischen Belastungen klagen Betroffene beispielsweise häufig über eine juckende Kopfhaut.
6 vorbeugende Tipps um den Juckreiz-Teufelskreis zu durchbrechen!
Trage Kleidung aus natürlichen Materialien, auch die Bettwäsche sollte aus Baumwolle sein. Synthetische Bettwäsche und Kleidungsstücke sind häufige Übeltäter, da sie die Haut reizen und den natürlichen Luftaustausch verhindern können.
Das Schlafzimmer sollte angenehm kühl temperiert sein, denn Schweiß und Wärme können das Jucken in der Haut zusätzlich fördern.
Kurzes, lauwarmes Duschen anstelle von langen, heißen Vollbädern, ist für die Haut besser verträglich.
Seifenfreie Waschlotionen mit rückfettenden und beruhigenden Wirkstoffen, wie zum Beispiel die DERMASENCE Adtop Wasch- und Duschlotion, pflegen bereits während der Reinigung/Dusche. Die Verwendung von herkömmlicher Seife beim Duschen oder Baden kann den Hautschutzfilm angreifen und zu Trockenheit sowie Irritationen führen. Juckender Kopfhaut kannst du mit dem DERMASENCE Polaneth Shampoo entgegenwirken.
Eine Hautpflegeroutine beugt Pruritus vor. Zur Basispflege empfehlen wir dir die Verwendung von rückfettenden, feuchtigkeitsspendenden und barrierestärkenden Cremes, wie beispielsweise die DERMASENCE Vitop forte Pflegecreme, die den Säureschutzmantel unterstützen und Trockenheit vorbeugen.
Entspannungsübungen, wie Yoga, können von der juckenden Haut ablenken und sorgen für ein inneres Wohlbefinden.
3 SOS-Tipps, um akuten Juckreiz zu lindern
Kühle akut juckende Haut, um sie zu beruhigen. Viele empfinden Kühlung bei Juckreiz als wahre Wohltat. Wichtig: Kühlkompressen aus dem Eisfach in Stoff einschlagen, um keine Erfrierungen der Haut zu riskieren.
Sanfte Berührung statt hartnäckiges Kratzen: Auch wenn es zunächst unglaubwürdig klingt, kann auch sanftes Streicheln der juckenden Stelle das Kratzbedürfnis gut befriedigen. Voraussetzung dafür sind saubere Hände, um keine Bakterien oder andere Irritanzien in die Haut einzubringen.
Produkttipp: Die DERMASENCE Polaneth Lotion – mit Polidocanol und Menthol bewirkt sie einen kühlenden Soforteffekt und kann den Reiz über mehrere Stunden mindern.
Gut zu wissen: Auch Sonnenstrahlung begünstigt Juckreiz
Weil die UV-Strahlen der Sonne die Haut belasten, kann es neben Rötungen auch zu Juckreiz kommen. Manche Personen mit empfindlicher Haut entwickeln auch eine vermeintliche „Sonnenallergie“. Falls deine Haut zu Juckreiz neigt, solltest du sie also noch einmal besser vor UV-Strahlung schützen – mit passenden Sonnenschutzprodukten, Kleidung und Schatten.
Quellen
- Fölster-Holst, R. (2019). Juckreiz. In Repetitorium Kinder-und Jugendmedizin (pp. 597-598). Springer, Berlin, Heidelberg.
- Häckel, A. (2019). So lindern Sie quälenden Juckreiz. MMW-Fortschritte der Medizin, 161(1), 72-72.
- Schwedt, G. (2019). Medikamente gegen Insektenstiche, Sonnenbrand und Juckreiz. In Einführung in die pharmazeutische Chemie (pp. 49-55). Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.
- Sonja Ständer (2005): Chronischer Pruritus ¬ Diagnostische und therapeutische Crux. In: Pharmazeutische Zeitung. Online verfügbar unter www.pharmazeutische-zeitung.de/titel-15-2005/
- Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann (2024): Pruritus (Übersicht). In: Altmeyers Enzyklopädie. Online verfügbar unter www.altmeyers.org/de/dermatologie/pruritus-ubersicht-23452
Autorinnenteam
Nina Nowotsch, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin
und
Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin
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