Trockene Haut | Welche Ursachen können dahinterstecken?

Fast jeder kennt es und hatte es schon einmal – trockene Haut. Spätestens im Winter oder bei extremer Hitze im Sommer sind trockene Hautstellen keine Seltenheit. In diesem Blogartikel erläutern wir, was es mit der trockenen Haut auf sich hat und wie man sie optimal pflegen kann.

Was ist eigentlich trockene Haut?

Unter der Xerosis cutis (Synonym: trockene Haut, Xerose, Xerodermie) versteht man einen Hautzustand, der sowohl feuchtigkeits- als auch lipidarm ist (hydrolipidarm). Kennzeichnend ist eine mangelhafte Qualität und Quantität an Lipiden und feuchtigkeitsbindenden (hydrophilen) Stoffen, den so genannten Natural Moisturizing Factors. 

In Deutschland allein sind mehr als zehn Millionen Menschen von trockener Haut betroffen. Im Rahmen von Untersuchungen zur beruflichen Vorsorge in Deutschland mit insgesamt über 48.300 Proband*innen konnte gezeigt werden, dass ungefähr jeder dritte berufstätige Erwachsene zwischen 16 und 70 an einer trockenen Haut (Xerosis cutis) leidet. Mit höherem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit. So leiden 55,6 % der Menschen mit einem mittleren Alter von 75,1 Jahren unter Hauttrockenheit. Bei pflegebedürftigen Menschen ist die Zahl noch deutlich höher (99,1 %)
 

Welche Symptome weisen auf eine trockene Haut hin?

Zu den objektiv wahrnehmbaren Zeichen gehört eine glanzlose, raue, schuppende und trockene Haut. Sichtbar ist eine Vergröberung und Verdickung der Haut. Sie sieht insgesamt grau aus und ist weniger elastisch. Rötungen und Fissuren, also kleine Einrisse der Haut können auch sichtbar sein. Die Xerosis cutis kann sich in verschiedenen Ausprägungen und Schweregraden zeigen. Das typische klinische Bild zeigt eine kleiförmige Schuppung und ein grobes Hautrelief

Typisch für eine trockene Altershaut ist außerdem eine pergamentartig, dünne Haut und Fältchen. Extrem trockene Haut im fortgeschrittenen Stadium kann auch mit Rötungen und Irritationen einhergehen. An den Füßen (zum Beispiel bei einem trockenen Winterfuß) zeigen sich typischerweise grobe Schuppungen und beginnende Einrisse beispielsweise an den Fersen. 

Die subjektiv wahrnehmbaren Zeichen, also die, die individuell wahrgenommen werden und nur schwer messbar sind, reichen von Spannungsgefühlen, Juckreiz (Pruritus) bis hin zu Schmerzen und einem brennenden Hautgefühl. 

Juckreiz ist dabei eines der häufigsten subjektiven Zeichen und bedeutet für die Betroffenen eine enorme Einschränkung der Lebensqualität. Alle Körperbereiche können betroffen sein, besonders allerdings die Stellen, an denen wenig Talgdrüsen vorhanden sind (Unterarme, Unterschenkel, Hände und Füße). Der Juckreiz geht häufig in den so genannten Juckreiz-Teufelskreis über. Die juckenden Hautstellen werden häufig (auch unbewusst) gekratzt. Dadurch kommt es zum Eintritt von Erregern, die Entzündungen verursachen und die Verschlechterung des Hautzustandes begünstigen. 
 

Was sind die Ursachen für trockene Haut?

Die Ursachen für eine trockene Haut (Xerosis cutis) sind vielfältig und meist sehr individuell. In den meisten Fällen ist es ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen. Die Einteilung der Ursachen erfolgt in äußere Faktoren und in innere Faktoren.

Äußere (extrinsische) Faktoren

  • Übermäßiges Duschen oder Waschen bzw. zu häufiger Wasserkontakt – zu häufiges und langes Duschen/Waschen führt zu einer Quellung der Hornschicht und zum Auswaschen der hauteigenen Fettstoffe (Lipide). Vor allem in so genannten Feuchtberufen führt der ständige Kontakt zu Wasser zu einer Reizung der Haut, speziell an den Händen.

  • Die Verwendung falscher Kosmetika – einige Stoffe in Kosmetika können die Haut reizen und Trockenheit sowie Spannungsgefühle begünstigen

  • Kontakt zu Chemikalien – auch Putzmittel, Reiniger oder Chemikalien im beruflichen Kontext, wie Haarfärbemittel, können die Haut reizen und den Barriereschutz beeinträchtigen.

  • Klimatische Reize im Winter – Kälte oder niedrige Luftfeuchtigkeit können die Haut reizen. Bei ca. acht Grad Außentemperatur stellen die Talgdrüsen ihre Funktion ein, sodass die Haut nicht mehr ausreichend mit Fetten versorgt wird.

  • Klimatische Reize im Sommer – Die Sonnenstrahlen, extreme Hitze und die schwüle Luft der Sommermonate machen unserer Haut ganz schön zu schaffen. Der Feuchtigkeitsverlust steigt und die Haut sieht trocken und schuppig aus. 
     

Innere (intrinsische) Faktoren

  • Genetische Veranlagung bzw. eine atopische Neigung, die auch vererbt werden kann

  • Dermatologische Erkrankungen – Ekzeme, Psoriasis, Ichthyosen oder auch eine periorale Dermatitis gehen mit einer Xerosis cutis einher

  • Internistische Erkrankungen – Nieren- und Darmerkrankungen, Diabetes mellitus, aber auch hormonelle Veränderungen z. B. in den Wechseljahren können die Ursache für eine trockene Haut sein

  • Zunehmendes Alter – ältere Menschen leiden häufiger unter trockene Haut, da Talgproduktion und auch die Bildung von feuchtigkeitsbindenden Stoffen gemindert sind.

  • Psychiatrische Ursache und Stress – psychischer Stress begünstigt Entzündungsprozesse im Körper und in der Haut und kann so die Hautschutzbarriere beeinträchtigen. Zwangsstörungen (zum Beispiel Waschzwänge) oder Essstörungen und Suchterkrankungen können mit einer Xerosis cutis einhergehen bzw. diese begünstigen

  • Medikamente – einige Arzneimittel, darunter Retinoide oder Glukokortikoide haben (bei längerer Anwendung) ein dermatologisches Nebenwirkungspotenzial und können die Haut austrocknen und für Spannungsgefühl und Juckreiz sorgen
     

Trockene Haut? Tipps und Hinweise für den Alltag

Präventive Maßnahmen und hilfreiche Tipps für den Alltag mit Xerosis cutis lassen sich in die Bereiche Reinigung/Wasserkontakt, Kleidung, Ernährung, Klima/Raumtemperatur sowie allgemeine Lebensführung unterteilen. Die Maßnahmen können zusätzlich zur Hautpflege einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Haut darstellen und helfen außerdem extremen Trockenheitsschüben vorzubeugen.
 

Reinigung/Wasserkontakt

  • Körper: Maximal fünf Minuten langes Vollbad, keine Schaumbäder; nur lauwarm duschen, nicht zu heiß. Milde, nicht alkalische Seifen oder rückfettende Waschsyndets sowie spezielle Dusch- und Badeöle verwenden (zum Beispiel DERMASENCE Adtop Wasch- und Duschlotion).

  • Gesicht: Parfüm- und allergenarme Produkte verwenden, Reinigung und Pflege maximal zweimal täglich durchführen.

  • Hände/Füße: Wasserkontakt, Seifen oder Detergenzien möglichst meiden; Produkte sollten parfüm- und allergenarm sein.
     

Kleidung

Baumwollkleidung wird empfohlen, diese sollte nicht zu eng sein, um Reibung zu vermeiden. Vermeide Wollkleidung. Bei Arbeiten mit potenziell hautreizenden Substanzen sind Schutzhandschuhe mit Baumwoll-Innenschuhen ratsam.
 

Ernährung

Reduziere bei Bedarf den Verzehr von Zitrusfrüchten, stark gewürztes oder sehr heißes Essen sowie große Mengen heißer Getränke und Alkohol.
 

Klima/Raumtemperatur

Vermeide trockene, heiße oder sehr kalte Klimabedingungen sowie starke Temperaturschwankungen und direkte Sonneneinstrahlung.
 

Allgemeine Lebensführung

Aufregung, Anspannung und Stress möglichst reduzieren. Stressreduzierende Maßnahmen wie Yoga, autogenes Training oder Meditation sind empfohlen.

Trockene Haut? Die richtige Hautpflege kann helfen!

Bei der Xerosis cutis ist die so genannte Basispflege die Grundlage zur Stabilisierung der Haut. Nur regelmäßig angewendete Pflegeprodukte können der Verschlechterung des Hautzustandes vorbeugen. Dabei richtet sich die Wahl des geeigneten Pflegeprärates nach deinem vorliegenden Hautzustand und deinen individuellen Bedürfnissen. Die Produkte zur Basispflege sollten rückfettende, feuchtigkeitsspendende, filmbildende hautberuhigende und/oder juckreizlindernde Wirkstoffe enthalten. In dieser Kombination dienen die Produkte der Wiederherstellung der Hautbarriere.

 

Pflegeroutine bei der trockenen Haut

Wie in den allgemeinen Tipps für den Alltag schon beschrieben, ist die milde, seifenfreie Reinigung die Grundlage für die nachfolgende Pflege. Wir empfehlen die DERMASENCE Adtop Wasch- und Duschlotion. Das seifenfreie Waschgel ist sanft zum Haut-pH-Wert, bewahrt dadurch den Säureschutzmantel und wirkt bereits bei der Reinigung leicht rückfettend. Nach dem Duschen sollte die Haut dann nicht trocken „gerubbelt“ werden, sondern leicht trockene getupft. Die Wasch- und Duschlotion eignet sich auch zum sanften Händewaschen. 

Tipp: Die ideale Wassertemperatur fürs Duschen liegt zwischen 35 und 38 Grad Celsius.

Anschließend solltest du die Haut eincremen. Hierfür eignen sich je nach Hautbedürfnis feuchtigkeitsspendende Lotionen oder hautschützende Basispflegecremes.

Für trockene Haut am Körper, die empfindlich auf mechanische Reize reagiert, ist die DERMASENCE Adtop Pflegecreme ideal. Die Creme bildet einen atmungsaktiven Schutzfilm und schützt so vor äußeren mechanischen Reizen. 

Extrem trockene Haut am Körper kann mit der Adtop XC Lipidlotion nachhaltig gepflegt werden. Die intensiv rückfettende Lotion bildet mit Squalan und natürlichen Ölen einen leichten Schutzfilm. Hautverträgliches Hyperforin aus dem Johanniskraut stärkt die Barriere und wirkt Entzündungsprozessen entgegen.

Trockene Gesichtshaut kann mit der DERMASENCE Adtop XC Lipidcreme nachhaltig gepflegt werden. Auch hier wirkt das hautverträglich Hyperforin positiv bei Barriereschäden und trockenheitsbedingten Irritationen.

Vor allem die Haut um die Augen herum neigt besonders zu Trockenheit, da die Haut sehr dünn ist und der schützende Hydrolipidfilm nicht ausreichend gebildet werden kann. Die empfindliche Augenpartie lässt sich mit einer schützenden Augencreme pflegen. Dabei solltest du auf eine parfümfreie Formulierung achten (zum Beispiel DERMASENCE Vitop forte Augenpflege oder DERMASENCE Hyalusome Augenpflege).

 

Was hilft gegen Juckreiz (Pruritus) bei trockener Haut?

Lokalanästhetisch (betäubend) wirkende Stoffe, wie Polidocanol haben eine juckreizstillende Wirkung und können nach dem Auftragen die Missempfindungen über mehrere Stunden reduzieren. Auch Wirkstoffe wie Menthol sind hilfreich, denn sie haben einen kühlenden Effekt und sorgen sofort nach dem Auftragen für Beruhigung. 

Als Akutpflege bei Juckreiz am Körper eignet sich die DERMASENCE Polaneth Lotion, die genau diese beiden Wirkansätze vereint. Zusätzlich bieten hochwertige Inhaltsstoffe noch eine pflegende Wirkung. 

Bei juckender Kopfhaut bietet das Duo aus dem DERMASENCE Polaneth Shampoo und dem DERMASENCE Polaneth Kühlenden Kopfhaut-Liquid nachhaltige Hilfe. Damit die juckreizstillende Wirkung des Polidocanols sich voll entfalten kann, sollte das Shampoo mindestens drei Minuten einwirken bevor du es auswäschst. Das Liquid kannst du dann direkt nach dem Haarewaschen auf die Kopfhaut auftragen. Es bietet auch für zwischendurch schnelle Hilfe bei juckender und gereizter Kopfhaut.

 

Quellen

  • Amin, Ruhul, et al. "Molecular characterization of xerosis cutis: A systematic review." Plos one 16.12 (2021): e0261253.
  • Augustin, Matthias, et al. "Diagnosis and treatment of xerosis cutis–a position paper." JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 17 (2019): 3-33.
  • Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. (Hrsg.) (2009): Leitlinie der GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. Dermokosmetika zur Reinigung und Pflege trockener Haut. URL: www.gd-online.de/german/veranstalt/images2009/GD_LLPflegeundReinigungtrockenerHaut30.04.2009.pdf (Stand: 18.02.2020).
  • Augustin, M., et al. "Prevalence, predictors and comorbidity of dry skin in the general population." Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology 33.1 (2019): 147-150.
     

Autorin

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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