Heutzutage brüsten sich Kosmetikunternehmen häufig mit sogenannten „Free-off-Claims“. Bedeutet: Sie werben damit, was alles NICHT in ihren Kosmetika enthalten ist. Das häufig als Konservierungsstoff eingesetztes Phenoxyethanol stand schon häufig in der Kritik – es soll eine Allergie auslösende Wirkung haben. Aber ist es wirklich so schädlich oder ist es unbedenklich? Die neuesten Forschungsergebnisse geben endlich Aufschluss über diese umstrittene Thematik.
Warum muss Kosmetik überhaupt „konserviert“ werden?
In einem Kosmetikprodukt treffen unterschiedliche Substanzen aufeinander. Von Wasser oder Ölen bis hin zu Wirkstoffen, die uns ein gutes Gefühl auf der Haut geben sollen. Damit das auch so bleibt müssen Konservierungsmittel eingesetzt werden, die verhindern, dass unser liebstes Produkt unsere Haut schädigt. Denn kommt ein Kosmetikprodukt mit Umwelteinflüssen wie Mikroorganismen in Kontakt, können sie sich ansiedeln und dadurch das Produkt „verderben“. Gerade Produkte mit einem hohen Wassergehalt bieten einen idealen Nährboden für die ungewollten Eindringlinge.
Auch der in unserer Luft enthaltende Sauerstoff kann die Wirksamkeit der Produkte lindern (dies gilt vor allem für Kosmetik-Tiegel). Tragen wir ein verdorbenes Produkt erneut auf unsere Haut auf, können Krankheiten, Allergien oder Hautausschläge ausgelöst werden. Um dies zu verhindern, werden unterschiedliche Konservierungsmittel eingesetzt. Welche davon verwendet werden dürfen und welche nicht, ist nach jahrelanger Testung und strenger Prüfung in der Kosmetikverordnung genauestens festgelegt.
Großer Schutz durch Airless-Spender
Nicht nur Konservierungsmittel tragen zum Schutz und der Haltbarkeit des Produktes bei, sondern auch die Art der Verpackung. Wir bei DERMASENCE setzen auf sogenannte Airless-Spender. Diese sorgen dafür, dass bedeutend weniger Sauerstoff oder Umwelteinflüsse in das Produkt eindringen können.
Diesen Vorteil nutzen wir, um die Konzentration an Konservierungsmittel so gering wie möglich zu halten. Denn wenn Cremes in Tiegeln verabreicht werden, ist eine viel höhere Konzentration an Konservierungsmittel von Nöten um die Verunreinigungen, die durch unsere Finger in das Produkt gelangen, abzuwehren.
Aber was ist jetzt eigentlich mit Phenoxyethanol? – Neues aus der Forschung!
Bei Phenoxyethanol handelt es sich um eine Verbindung aus Ether und Alkohol. Die Wirkung definiert sich durch ein breites Spektrum an antimikrobieller Aktivität gegen sowohl gramnegative als auch grampositive Bakterien und Hefen – also genau das, was wir nicht in unseren Produkten haben wollen. Trotz der hohen antimikrobiellen Wirkung nimmt es dennoch kaum einen Einfluss auf unsere ansässige Hautflora.
Laut den neuesten Forschungsergebnissen, kann Phenoxyethanol bis zu einer Konzentration von 1% bedenkenlos eingesetzt werden. Es kann sogar behauptet werden, dass es als eines der bestverträglichen Konservierungsmittel in kosmetischen Produkten angesehen werden kann. Dies gilt für alle Verbraucher – eingeschlossen Kinder jeden Alters. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir nun ruhigen Gewissens zu Kosmetikprodukten mit dem Inhaltsstoff Phenoxyethanol greifen können!
Dennoch gilt: Trotz Fokus auf die Verträglichkeit eines Kosmetikproduktes kann natürlich nicht zu 100% ausgeschlossen werden, dass Allergien oder Unverträglichkeiten entstehen. Neue Kosmetikprodukte sollten daher immer erst am Unterarm getestet werden und bei Verdacht auf eine Allergie sollte ein Allergietest beim Hautarzt durchgeführt werden.
Quellen
- Huber, Birgit (2010): Konservierung von Kosmetika. Frankfurt am Main. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-162010/konservierung-von-kosmetika/ (Stand 05.11.2020)
- Drèno, B./Gelmetti, C./ Gontijo, G./Marinovich, M./Zuberbier, T. (2019): Safety review of phenoxyethanol when used as a preservative in cosmetics. In: Journal of the European Academy of Dermatology and Venerology. Heft 33, S.15-24.
Autorinnenteam
Kimberly Stegemann, Kosmetikwissenschaftlerin
und
Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin
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