Die Diagnose Krebs stellt für die Betroffenen erstmal die eigene Welt auf den Kopf. Jährlich erkranken circa 490.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs, mit einer steigenden Tendenz. Die Krankheit an sich, aber auch die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten können, neben der enormen physischen und psychischen Herausforderung, auch die Haut ziemlich belasten und Nebenwirkungen hervorrufen. Damit sich diese Strapazen nicht noch zusätzlich aufbürden, stellen wir passende Hautpflegeprodukte vor, welche die Missempfindungen der Haut reduzieren.
Durch eine Chemotherapie kann es bereits nach kurzer Zeit zu einer Hautbarrierestörung kommen. Deutlich wird diese schon nach 1 – 2 Wochen durch ein sehr trockenes, lipidarmes und somit fahles Hautbild. Besonders die Hände und Füße benötigen zu der Zeit viel Pflege: In den typischerweise verstärkt verhornten Areal kann es zu schmerzhaften Fissuren (Einrissen) und zu einer extremen Hauttrockenheit kommen.
Durch eine Immuntherapie kann es zu einer Autoimmunerkrankung kommen. Das bedeutet, dass der Körper sich gegen seine eigenen Körperzellen zur Wehr setzt. Folge dessen sind oftmals Akne ähnliche Hautauschläge sowie eine sehr trockene Haut.
Durch die Strahlenbelastung an der Eintrittsstelle wird die Hautbarriere häufig lokal und auch in dem umliegenden Gewebe belastet. Sogar Monate bis Jahre nach einer Therapie kann die Haut geschädigt sein. Folge dessen sind Hautreaktionen wie Brennen, Trockenheit, Juckreiz und Rötungen an der Strahleneintrittsstelle. Man spricht in diesem Zusammenhang von der so genannten Strahlendermatitis.
Hautbelastungen aufgrund unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten
Begleiterscheinungen einer Chemotherapie:
Die Variabilität von Nebenwirkungen durch eine Chemotherapie ist sehr hoch, da innerhalb der Therapie diverse Zielrichtungen verfolgt werden. Jedoch gehen diese meistens mit einer Hautbarrierestörung einher.
- Deutlich wird die Barrierestörung schon nach 1– 2 Wochen durch ein sehr trockenes, lipidarmes und somit fahles Hautbild.
- Grund dafür ist eine geringere Aktivität der Talgdrüsen sowie ein Mangel an natürlichen Feuchthaltefaktoren der Haut (NMF).
- Besonders die Hände und Füße benötigen zu der Zeit besonders viel Pflege: In den typischerweise verstärkt verhornten Arealen kann es zu schmerzhaften Fissuren und zu einer extremen Hauttrockenheit kommen.
- Definiert werden diese Missempfindungen als Hand- und Fuß-Syndrom.
- Zusätzlich können phototoxische und photoallergische Reaktionen hervorgerufen werden, denn die Haut ist besonders UV-empfindlich.
- Auch das Infektionsrisiko ist erhöht sowie das Risiko für Herpes- und Hautpilzinfektionen.
Unsere Pflegeempfehlungen bei einer Chemotherapie:
Die Haut benötigt zu dieser Zeit barrierestärkende und beruhigende sowie lipidreiche Formulierungen, um sie zu stärken und zu kräftigen. Besonders geeignet ist hier die DERMASENCE BarrioPro-Serie. Die Kombination aus der BarrioPro Gesichtsemulsion und der BarrioPro Körperemulsion sowie dem DERMASENCE Vitop forte Reinigungsschaum,bereitet die Haut zum einen optimal auf die Herausforderungen der Therapie vor und pflegt zum anderen die therapiebedingten Nebenwirkungen mit der Verknüpfung aus wertvollen Ölen, einem Zuckerkomplex, Pflanzenextrakten und barrierstärkenden Wirkstoffen.
Unser Tipp: Die DERMASENCE BarrioPro Körperemulsion sollte vor Beginn der Therapie täglich zweimal angewendet werden. Dadurch wird die Barriere der Haut optimal gestärkt.
Zur Pflege der schmerzhaften Hautrisse (Rhagaden), die an den Händen sowie Füßen auftreten können, empfehlen wir die DERMASENCE Adtop plus. Durch die amphiphile Formulierung und feuchtigkeitsbindende Wirkstoffe wie Urea wird die Feuchtigkeit der Haut bewahrt und somit vor Austrocknung beschützt. Mehr zum Thema Rhagaden und deren Pflege erfährst du in dem Blogartikel: „Schrunden (Rhagaden) – Was tun bei rissigen Fersen ?“
In Ergänzung zu der DERMASENCE Adtop plus ist das DERMASENCE Cream Deo Mildes Antitranspirant ein wahrer Helfer. Warum? Bei den Rhagaden an den Händen und Füßen verschließt es die kleinen Risse der Haut. Resultat ist eine schnellere Abheilung der Hautrisse und ein geringeres Schmerzempfinden.
Begleiterscheinungen einer Immuntherapie:
Ziel einer Immuntherapie ist es, dass die körpereigenen Immunzellen den Krebs erkennen und somit eliminieren. Gesunde Körperzellen sollen dadurch nicht geschädigt werden. Dennoch kann durch diese Therapie eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen werden und somit werden die eigenen Körperzellenangegriffen. Folge dessen sind:
- Oftmals starke Akne ähnliche Hautausschläge wie das papulopustulöse Exanthem zu Beginn sowie eine sehr trockene Haut im späteren Verlauf der Therapie.
- Das Exanthem ist bei 60 % der zu behandelnden Personen in den ersten Behandlungswochen im Gesicht, auf der Brust oder dem Rücken zu erkennen.
- Diese Erscheinung belasten die Betroffenen zusätzlich.
Unsere Pflegeempfehlungen bei einer Immuntherapie:
Ziel der Begleitpflege sollte es hier sein, die Haut zu beruhigen und gleichzeitig die möglicherweise auftretenden Hautausschläge wie das papulopustulöse Exanthem zu behandeln und die Wundheilung der Haut zu unterstützen. Wir empfehlen dazu ein Trio zur Pflege der betroffenen Stellen. Dazu zählen das DERMASENCE RosaMin Intensiv beruhigendes Serum mit dem vasoaktiven 5-fach Wirkkomplex zur Reduzierung der Rötungen und Stärkung der Durchlässigkeit von den kleinen Blutgefäßen, das DERMASENCE Seborra Zink-Repairschaum als eine effektive Pflege zur besseren Wundheilung bei geschlossenen Wunden und die DERMASENCE Vitop forte Rescue Pflegecreme. Durch die Besonderheit der lamellaren Struktur wird die Barriere der Haut nachgeahmt und reduziert dadurch Spannungsgefühle sowie Juckreizempfinden. Langfristig wird die Barriere der Haut gestärkt und regeneriert. Die akuten Entzündungsprozesse werden gleichzeitig reguliert.
Begleiterscheinungen einer Strahlentherapie:
Durch die Strahlenbelastung an der Eintrittsstelle wird die Hautbarriere häufig lokal und auch in dem umliegenden Gewebe belastet. Sogar Monate bis Jahre nach einer Therapie kann die Haut nach der Bestrahlung geschädigt sein. Folge dessen sind Hautreaktionen wie:
- Brennen, Trockenheit, Juckreiz und Rötungen an der Strahleneintrittsstelle sowie eine erhöhte Photosensibilität, die einem starken Sonnenbrand ähneln. Man spricht in diesem Zusammenhang von der so genannten Strahlendermatitis.
- Ebenso werden die Haarwurzeln beschädigt.
- Bedingt werden derartige Missempfindungen durch die Entstehung hochgradig aktiver Moleküle, welche als freie Radikale bezeichnet werden.
- Bei der Strahlentherapie dient die Haut als Durchgangsorgan oder reagiert auf die Streustrahlung aus dem Körperinneren, was die hohe Belastung der Haut an dem Bestrahlungsfeld, bedingt.
- Eine mögliche Spätfolge der Strahlentherapie ist das chronische Radioderm.
Unsere Pflegeempfehlungen bei einer Strahlentherapie:
Diese Missempfindungen fordern nach einer baldigen Linderung durch angepasste Hautpflege. Mit der DERMASENCE Polaneth Lotion wird der akute Juckreiz durch Polidocanol gelindert und die Haut nachhaltig gepflegt. Zusätzlich profitiert die Haut auch hier von der BarrioPro-Serie von DERMASENCE. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse der besonders irritierten und geröteten Haut abgestimmt und kann somit diese zwischen den Behandlungen sowie davor und danach stärken und wieder aufbauen.
Wichtig: In einem Zeitraum von sechs Stunden vor und nach der Strahlentherapie sollten keine Hautpflegeprodukte auf die bestrahlten Hautareale aufgetragen werden.
Tipp: Der Kontakt mit Wasser auf der Haut sollte weitestgehend reduziert werden, denn die Planlinien dürfen auf keinen Fall abgewaschen werden! Für eine dennoch moderate Reinigung eignet sich das DERMASENCE Tonic. Einfach die Hautstelle mit einem Wattepad und dem Tonic abtupfen und trocken lassen. Somit wird der pH-Wert reguliert und ein frisches Hautgefühl erzielt.
Allgemeine Pflegeempfehlung bei einer onkologischen Hautpflege:
Do's
Nur kurzer Kontakt mit lauwarmem Wasser und die Haut anschließend vorsichtig trocken tupfen.
Täglichen und hohen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30 – 50 auftragen.
Der Fokus sollte auf einer barrierestärkenden, feuchtigkeits- und lipidspendenden konsequenten Pflegeroutine liegen.
Ganz wichtig dabei ist, dass der pH-Wert der Produkte im hautphysiologischen Bereich liegen. Gesunde Haut hat einen pH-Wert von ca. 5,5.
Dont's
Pflegeprodukte mit belastenden Duftstoffe sowie starken Parfümierungen verwenden. Auf diese Inhaltsstoffe solltest du besser verzichten.
Hautpflegeprodukte nutzen, die eine starke Konservierung beinhalten. Setze lieber auf mild konservierte Hautpflege.
Sich vielen externen Reize wie enger, rauer Kleidung oder übermäßigem und extrem temperiertem Wasserkontakt aussetzen. Wir empfehlen dies, wo immer möglich, zu vermeiden.
Ganz wichtig ist es zu beachten, dass die therapiebedingten Nebenwirkungen sehr individuell sind und die genannten Empfehlungen keine vollständige Pflegeroutine darstellen. Wenn du detaillierte Informationen oder Empfehlungen erhalten willst, kontaktiere uns gerne per Mail oder lass dich in den Apotheken beraten. Bei stark ausgeprägten Nebenwirkungen empfehlen wir, eine dermatologische Praxis aufzusuchen.
Quellen
- Fitzgerald, TJ. / Jodoin, MB. / Tillman, G. / Aronowitz, J. / Pieters, R. / Balducci, S. / Meyer, J./ Cicchetti, MG. / Kadish, S. / McCauley, S. / Sawicka, J. / Urie, M. / Lo, YC. / Mayo, C. / Ulin, K. / Ding, L. / Britton, M. / Huang, J. / Arous, E. (2008): Radiation therapy toxicity to the skin. In: Dermatologic Clincal. Heft 26 (1) S. 161-72.
- Margulies A. (2017): Haut- und Nagelveränderungen. In: Margulies A., Kroner T., Gaisser A., Bachmann-Mettler I. (eds) Onkologische Krankenpflege. Springer, Berlin, Heidelberg.
- Varvaresou, A. / Iakovou, K. / Mellou, F. / Myrogiannis, D. / Papageorgiou, S. (2019): Targeted therapy in oncology patients and skin: Pharmaceutical and dermocosmetic management. In: Journal of Cosmetic management. Heft 19 (4), S. 782 – 788.
Autorinnenteam
Kimberly Stegemann, Kosmetikwissenschaftlerin
und
Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin
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