Richtige Gesichtspflege | Baby- und Kindesalter

Um die Hautpflege der Kleinsten ranken sich viele Mythen: Sollte Babyhaut überhaupt eingecremt werden? Braucht es eine eigene Gesichtscreme? Worauf muss ich bei der Produktwahl und bei der Pflege achten? Wie entwickelt sich die Haut der Kleinsten von Geburt an? All das erfährst du in diesem Artikel.
 

Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Mit den Hautveränderungen in verschiedenen Lebensphasen gehen auch veränderte Anforderungen einher. Um die Funktionen der Haut aufrecht zu erhalten, muss die Haut altersgerecht und in Abstimmung auf ihre Bedürfnisse gepflegt werden.

Die Haut von Babys ist noch nicht voll entwickelt. Sie ist viel dünner und somit empfindlicher, weshalb sie eines besonderen Schutzes bedarf. Aufgrund der erhöhten Durchlässigkeit kommen nur spezifische Produkte zur Pflege in Frage.

Durch die Empfindlichkeit bedarf es einer abgestimmten Pflege. Durch diese wird der transepidermale Wasserverlust gemindert. Durch den noch nicht ausgeprägten hauteigenen UV-Schutz der Haut muss die Haut verstärkt vor Sonnenstrahlen geschützt werden.

Die Haut von der Geburt bis zum 12. Lebensjahr

Erstes bis drittes Lebensjahr:

Die Epidermis (Oberhaut) ist nach der Geburt um etwa zwanzig Prozent dünner als die von Erwachsenen. Dadurch haben Babys einen erhöhten transepidermalen Wasserverlust (TEWL). Auch sind die Schweiß- und Talgdrüsen nur wenig aktiv, was eine erhöhte Anfälligkeit gegen Reizstoffe zur Folge hat. Die Haut besitzt noch keinen UV-Eigenschutz, da die Melanocyten (melaninproduzierende Zellen) noch kein UV-absorbierendes Melanin produzieren. Es wird durch UV-induzierte Zellschäden produziert, um unsere Haut vor der Strahlung zu schützen. Dadurch, dass die Epidermis vielfach dünner ist, liegen auch die epidermalen Stammzellen näher an der Hautoberfläche. Da sie der UV-Strahlung stärker ausgesetzt sind, steigt die UV-Exposition und somit das Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko. Eine direkte Sonneneinstrahlung muss unbedingt vermieden werden. Die Haut unserer kleinen Lieblinge ist besonders empfindlich.
 

Drittes bis sechstes Lebensjahr:

Die Haut des Kleinkinds entwickelt sich nach und nach weiter. Sie ist aber immer noch dünner und weniger pigmentiert als die Erwachsenenhaut und hat somit einen geringeren UV-Eigenschutz. Im Gegensatz zu der Erwachsenenhaut ist der Hydrolipidfilm bei einem Kleinkind noch nicht vollständig ausgeprägt. Das lässt sich auf eine verminderte Schweiß- und Talgdrüsenaktivität zurückführen.
 

Sechstes Lebensjahr bis zur Pubertät:

Die Kinderhaut ist circa ab dem sechsten Lebensjahr ausgereift und gleicht, abgesehen von der Talg- und Schweißdrüsenaktivität, strukturell der Erwachsenenhaut. Mit Einsetzen der Pubertät und den einhergehenden hormonellen Prozessen verändern sich diese. Mehr hierüber erfährst du in dem nächsten Artikel Die richtige Gesichtspflege: Pubertät bis junges Erwachsenenalter.

Neurodermitis

Die Neurodermitis ist eine der am häufigsten auftretenden Krankheiten im Kinder- und Jugendalter. Laut einer Studie hatten oder haben 14,3 % der befragten 0-17-Jährigen bereits eine Neurodermitis.  Bei den meisten Erkrankten tritt die atopische Dermatitis bereits im Säuglings- und Kleinkindsalter auf. Jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren leidet unter der Hauterkrankung. Kinder in diesem Alter sind somit besonders gefährdet. Begünstigt wird die Entstehung durch eine genetische Disposition, aber auch durch äußere Einflüsse, die die Haut strapazieren. Es ist wichtig, die Säuglings- und Kinderhaut auf ihre Bedürfnisse abgestimmt zu pflegen. Expert*innen sind sich einig, dass durch eine geeignete Hautpflege einer atopischen Dermatitis vorgebeugt werden kann.

 

Was ist im Rahmen der Gesichtspflege zu beachten?

Trockene Haut bei Babys und Kindern kann durch eine geeignete Gesichts- und Körperreinigung sowie durch rückfettende Cremes entgegengewirkt werden. Allgemein gilt festzuhalten, dass vor allem bei kleinen Kindern die Gesichts- und Körperhaut morphologisch (den Aufbau betreffend) und physiologisch (die Funktion betreffend) viele Gemeinsamkeiten aufweist. Die Differenzierungentwickelt sich mit zunehmendem Alter. Die Pflegeempfehlungen richten sich daher (meist) sowohl an die Gesichts- als auch an die Körperhaut.


 

Pflegetipps für das erste bis dritte Lebensjahr

Wie bereits beschrieben, sind die Schweiß- und Talgdrüsen von Babys noch nicht aktiv. Aus diesem Grund sollten sie auch nicht so häufig gebadet werden. Expert*innen geben an, dass Babys bis sie Krabbeln können, ein bis drei Mal wöchentlich für etwa fünf bis zehn Minuten gebadet werden können. Auch deuten Studienergebnisse darauf hin, dass das Baden hautschonender als das Waschen mit einem Waschlappen ist. Durch die mechanischen Reize, die durch das Waschen mit einem Waschlappen ausgelöst werden, kann die Babyhaut gereizt werden. Beim Baden ist eine Temperatur des Badewassers von 37 bis 37,5 Grad Celsius sinnvoll, wobei die Umgebungstemperatur 22 bis 24 Grad Celsius betragen sollte. Für das Bad kann ausschließlich Wasser verwendet oder aber ein wenig Reinigungsmittel ohne Zusatzstoffe mit milden synthetischen Detergenzien zugesetzt werden. Im Anschluss wird die Haut vorsichtig und sorgfältig trockengetupft. So kann Reizungen vorgebeugt werden.
 

Bei der Pflege sollte der Fokus auf der Verminderung des transepidermalen Wasserverlusts (TEWL) liegen. Die DERMASENCE Vitop forte Junior Pflegeemulsion schützt die Babyhaut durch ihre amphiphile Galenik (wasser- und fettliebend) vor einem Feuchtigkeitsverlust, indem sich ein atmungsaktiver Schutzfilm auf der Haut bildet. Der enthaltende Vitop-Komplex, bestehend aus Färberwaid, grünem Tee und Aloe vera, kann hauteigene Regenerationsprozesse stimulieren. Zusätzlich werden Reizungen und Rötungen gemindert und Panthenol hilft dabei, die Haut zu beruhigen sowie Entzündungen zu mildern. Die Textur der DERMASENCE Vitop forte Junior Pflegeemulsion ist sehr leicht, wodurch sie sich ohne Reibung gut verteilen lässt. Sie wurde für Babys ab einem Alter von drei Monate entwickelt und kann als Präventivpflege bei Windeldermatitis sowie als therapiebegleitende Pflege bei Neurodermitis eingesetzt werden.
 

Durch das Fehlen des hauteigenen UV-Schutzes sollte insbesondere im ersten Lebensjahr die Sonneneinstrahlung unbedingt vermieden werden. Auch im Schatten ist die Haut des Babys deshalb mit Sonnenhüten, Sonnenbrillen und UV-undurchlässiger Kleidung zu bedecken. Dermatolog*innen sind sich einig: Kinder bis zu einem Jahr sollten gar nicht direkter UV-Strahlung ausgesetzt werden. Hautstellen, die nicht bedeckt werden können, werden mit der DERMASENCE Solvinea Baby Sonnenschutz-Emulsion LSF 50 geschützt und gleichzeitig gepflegt. Dies ist aber lediglich als zusätzlicher Schutz zu den anderen Sonnenschutzmaßnahmen zu verstehen.

Pflegetipps für das dritte bis sechste Lebensjahr

Durch den noch nicht vollständig ausgereiften Hydrolipidfilm empfehlen wir eine milde Reinigung der Kinderhaut. Bei der Pflege sollte auf deklarationspflichtige Duftstoffe verzichtet werden, um die empfindliche Haut nicht zu irritieren. Zur Reinigung kann nach Bedarf die DERMASENCE Adtop Wasch- und Duschlotion verwendet werden. Die seifenfreie Formulierung gewährleistet eine gründliche und gleichzeitig milde Reinigung. Sie beruhigt die Haut und verhindert ein Austrocknen.
 

Nach der Reinigung kann die DERMASENCE Adtop Pflegecreme verwendet werden. Sie stärkt die Barrierefunktion der Haut und besitzt eine reizlindernde Wirkung. Bei einer trockenen, gereizten oder atopischen Haut empfehlen wir die DERMASENCE Vitop forte Pflegecreme. Durch den enthaltenen Vitop-forte-Wirkstoffkomplex wird Entzündungsprozessen vorgebeugt und der hauteigene Regenerationsprozess stimuliert.

Da die Haut des Kindes immer noch dünner ist und einen geringen UV-Eigenschutz aufweist, muss weiterhin auf ausreichenden UV-Schutz geachtet werden. Bei allen Hauttypen, aber auch bei atopischer und sensibler Haut kannst du auf das DERMASENCE Solvinea Sonnenschutz-Spray LSF 50+ zurückgreifen.

Pflegetipps für das sechstes Lebensjahr bis zur Pubertät

Die Gesichtshaut ist nun nicht mehr so empfindlich und gleicht strukturell der eines Erwachsenen. Nach Bedarf sollte eine milde Reinigung und Pflege angewendet werden und stets auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden.

Es ist darauf zu achten, Symptome von Hauttrockenheit (schuppige, gereizte oder offene Stellen) zu vermindern, da eine Eintrittspforte für schädliche Mikroorganismen geschaffen wird, die in der Haut zu starken Entzündungen führen können. Für die trockene bis extrem trockene Haut (Xerosis cutis) empfehlen wir deshalb die DERMASENCE Adtop XC Lipidcreme. Hierdurch wird die Regeneration des Hydrolipidfilms unterstützt, wodurch die Hautbarriere gestärkt wird.

Wie du siehst, ist die Haut unserer Kleinen noch nicht vollständig ausgereift und bedarf daher einer besonderen Hautpflege. So kann sich die Haut vollständig und gesund entwickeln.

Quellen

  • Abeck, D., & Fölster-Holst, R. (2003). Was hilft meinem Kind bei Neurodermitis?: Auslösefaktoren, Behandlung und Vorbeugung. Georg Thieme Verlag.
  • Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. ( o. J.): Kinderhaut. URL: https://www.unserehaut.de/de/unsere-haut/Kinderhaut.php
  • Blume,-Peytavi, U./ Lavender, T./ Jenerowicz, D./ Ryumina, I./ Stalder, J./ Torrelo, A./ Cork, M. J. (2016): Recommendations from a European Roundtable Meeting on Best Practice Healthy Infant Skin Care. In: Petriatric Dermatology 05/2016, 311-321.
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o. J.): Neurodermitis (atopische Dermatitis) bei Kindern. 0-6 Jahre. URL:  https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/allergien/neurodermitis/​​​​​​​
  • Fritsch, P./ Schwarz, T. (2018): Aufbau und Funktionen der Haut. In: Dermatologie Venologie. Springer: Berlin, Heidelberg.
  • Meinhof, W. (1976): Hautpflege und Pflegefehler im Kindesalter. In: Braun-Falco
  • Patschneider, R./ Stauber, G. (2012): Die Säuglings- und Kinderhaut benötigt spezielle Pflege. In: ARS MEDICI 15/2012, 790-792.
  • Robert Koch-Institut (Hrsg) (2014) Neurodermitis. Faktenblatt zu KiGGS Welle 1: Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Erste Folgebefragung 2009 –2012. RKI, Berlin www.kiggs-studie.de
  • Wendt, C. (2018): Säuglingshaut. Richtig gepfletgt. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/richtig-gepflegt/​​​​​​​

Autorinnenteam

Nina Nowotsch, DERMASENCE Kosmetikwissenschaftlerin

und

Anna Tersteeg, Kosmetikwissenschaftlerin

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